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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Wallon, E.: Der gegenwärtige Stand der Fabrikation photographischer Objective in Frankreich
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Kessler, H.: Ueber Ozotypie und ein modificirtes Gummidruck-Verfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0255

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Ueber Ozotypie und ein modificirtes Gummidruck-Verfahren. -^35

gewöhnt, bei der Montirung und Centrirung der Linsen die
strengste Genauigkeit w ralten zu lassen, wie die neuen Objectiv-
Typen eine solche erfordern.

Die Anwendung von Probegläsern führt sich in unsern
Werkstätten ein. Es sind zum Zwecke des Studiums der
optischen Oberflächen der Instrumente mit hoher Präcision,
so z. B. derjenigen von Laurent, Carpentier, und Dene,
für die Prüfung der Objective äusserst werthvolle Apparate,
wie diejenigen von Moessard und Hondaille, in An-
wendung gebracht.

Das Zusammengehen des Glasfabrikanten mit dem Optiker
und dem Physiker, das sich in Jena so fruchtbar erwiesen
hat und bei uns früher fehlte, scheint jetzt auch in Frankreich
zum Durchbruch gelangt zu sein. Grosse Fortschritte haben
wir schon zu verzeichnen gehabt, in der Zukunft können wir
zweifellos auf noch grössere rechnen.

Ueber Ozotypie

und ein modificirtes Gummidruck-Verfahren.

Von H. Kessler, wirkl. Lehrer
an der k. k. Graphischen Lehr- uud Versuchsanstalt iu Wien.

IJeber das neueste Copirverfahren, die von Th. Manly
in London erfundene Ozotvpie, sind im Laufe des vergangenen
Jahres zahlreiche Versuche, zumeist auf englischem Boden,
angestellt wmrden. Dieselben haben die Möglichkeit ergeben,
auch beim Gummidrucke in ähnlicher W 7eise zu verfahren, wie
bei der Ozotypie, während sonst noch der Vorgang bei der
Herstellung der Ozotypie und die hierfür erforderlichen
Recepte einer genauen Prüfung unterzogen wurden.

Die Ozotypie bildet eine Vereinfachung zur Herstellung
von Pigmentdrucken, da sie bei nur einmaliger Pigment-
übertragung seitenrichtige Bilder liefert und das Copiren
sichtbar erfolgt. Sie beruht bekanntlich (siehe Eder’s ,, Jahr-
buch f. Phot. “ für 1900, S. 50) darauf, dass photographisches
Rohpapier oder anderes gut geleimtes Papier mit einer Auf-
lösung von chromsaurem und mangansaurem Salze über-
strichen wdrd. Dieses so präparirte Papier ist nach dem
Auftrocknen lichtempfindlich und gibt, unter einem Negative
der Lichtwirkung ausgesetzt, ein gelbbraunes, positives Bild,
welches etwas deutlicher sichtbar ist, als clas Eisenoxydulbild
im Platinverfahren. Durcli mehrmaliges AuswaÄien wird
das Lichtbild fixirt. Th. Manly nimmt an, dass das so
 
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