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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Kessler, H.: Ueber Ozotypie und ein modificirtes Gummidruck-Verfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0256

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236 Ueber Ozorvpie und ein modificirtes Gummidruck-Verfahren.

gewouneue Bild ein Manganbild ist. Nach neureren, liierüber
in England angestellten Versuchen, hat sich ergeben, dass
das chromsaure Salz als wirksame Substanz anzusehen ist
und das Lichtbild aus chromsaurem Chromoxvd besteht, eine
Theorie, welclie noch keine eudgiltige Bestätigung ge-
funden liat.

Das gelbbraune Bild, ich will es init Chrombild bezeichnen,
wird weiter iu eine schwache, essigsaure Lösung von H)-dro-
chinon getaucht, darin mit einem Blatte Pigmentpapier
aufeinander gelegt und ausserhalb des Bades zusammen-
gequetscht.

Das Chrombild wirkt nun in der Weise auf die Schicht
des Pigmentpapieres, dass dort, wo das Chrombild mit der-
selben in unmittelbare Berührung gekommen ist, die Leim-
schicht des Pigmentpapieres mehr oder weniger unlöslich
geworden ist. Die Entwicklung des Pigmentbildes, sowie die
weitere Behandlung desselben ist gleich der des gewöhnlichen
Pigmentverfahrens.

Das Material für die Ozotypie wird durch die Ozotype-
Company in London in den Handel gebracht. (Sensibilisirungs-
lösung und ,, Pigment-Plaster “, letzteres in sechs verschiedenen
Farben.)

Ueber deu genaueren Vorgang bei der Herstelluug von
Ozotvpieu sei liier auf einen Vortrag aufmerksam gemacht,
welchen Sparham Camp in der photographisclien Gesell-
schaft zu Sheffield gehalten hat. (Siehe ,,The Amateur Photo-
grapher“ igoo, S. 434.)

Demselben entnehmen wir folgendes:

Die Ozotypie lässt sich leichter ausführen, wenn die
Ränder des Negatives mit schwarzem Papier oder Stauniol
eingefasst sind. Die Sensibilisirung des Papieres kann bei
Gaslicht oder Lampenlicht vorgenommen werdeu. Glatte
Papiere lassen sich leicliter verweuden als rauhe. Copirt
wird, bis die Details in deu Lichtern schwach sichtbar sind,
Die Copirzeit ist ungefälir gleich der für das Platinpapier,
Nacli dem Copiren wird das Bild dreimal je zehn Minuteu
lang gewaschen, was hinreicht, falls das letzte Waschwasser
vollständig klar bleibt. Darnach wird die Copie mit Lösch-
papier abgedriickt und trockuen gelasseu. Zur üebertragung
des Pigmentpapieres auf die Chromcopie werden beide in eine
Lösung von 1000 ccm Wasser, 3 ccm Eisessig, 1 g Hydrochinon
und 3 ccm einer zehnprocentigen Kupfersulfatlösung gebracht.
Das Pigmentpapier wird 30 Secunden darin liegen gelassen,
durch Ueberstreiclien mit Pinsel oder Scliwarnm von den
 
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