Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

DOI article:
Kessler, H.: Ueber Ozotypie und ein modificirtes Gummidruck-Verfahren
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0257

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ueber Ozotvpie und ein modificirtes Gummidruck-Verfahren.

237

Luftblasen befreit und schliesslich mit der nachträglich in
dasselbe Bad eingetauchten Chromcopie in üblicher Weise zu-
sammengequetscht. Nach dem Entwickeln wird für den Druck
ein Alaunbad (1:25) angerathen, wonach das Pigmentbild
geAvaschen werden muss.

G. F. Biackmore berichtet in „Tlie British Journal of
Phötography “ igoo, S. 777, dass das für die Ozotypie ver-
wendete Papier gut geleimt uncl frei von alkalischen Sub-
stanzen sein muss. Zur Leimung des Papieres ist am besten
Fiscbleim, und zwar r Theil von Lepages Fisckleim, auf-
gelöst in 9 Theilen Wasser. Diese Leimlösung ist auf das aus-
gespannte Papier mittels weicher Bürsten aufzutragen und
durch kreuzweises Ueberstreichen auszugleichen, wonach das
Papier getrocknet wird. Stark saugende Papiere müssen zwei
Mal geleimt werden. Die Sensibilisirung soll nicht bei vollem
Tageslichte vorgenommen werden. Das Trocknen der licht-
empfincllich gemachten Papiere dauert in temperirtem Raume
15 bis 60 Minuten. Ungleichmässige Leimung oder Sensi-
bilisirung gibt ein mangelliaftes Resultat. Die Haltbarkeit
und Lichtempfindlichkeit dieser Papiere ist gleicli der von
Platinpapier. Die Aufbewahrung soll in einern gut verscliliess-
baren Fache unter leichtem Drucke geschehen. Nach dem
Copiren wird die Copie gründlich gewaschen und weiter
so behanclelt, wde bereits im Vorhergehenden beschrieben
ist. Als Säurebad wdrd eine Lösung von 1 Liter Wasser,
60 Tropfen Eisessig, 1 g Hydrochinon und 0,3 g Eisensulfat
verw'endet. In dieses Bad, w relclies 2 bis 3 Wochen haltbar
ist und für den Gebrauch auf ca. 20 Grad C. erwärmt w'erden
soll, w'ird die Ckromcopie mit dem Pigmentpapier Schicht
gegen Schicht gelegt und durch Aufquetschen mit mässigem
Drucke in Contact gebraclit. Nach ungefähr dreistündigem
Trocknen werden diese zusammengepressten Papiere 20 bis
30 Minuten in kaltes Wasser gebracht uncl darnach in bis
zu 50 Grad C. warmem Wasser fertigentwdckelt. Zu empfehlen
sei auch, die getrocknete Chromcopie vor der Uebertragung
auf das Pigmentpapier in ein Bad von 2 Theilen Wasser und
1 Theile Gljmerin zu legen. Durck dasselbe soll die Luft-
blasenbilclung verhindert werden und das Pigmentpapier
besser haften. Denselben Zweck erfüllt auch eine Zucker-
lösung i : 4. Für das angeführte Säurebad können auch an-
statt des Eisensulfats 60 Tropfen einer zeknprocentigen Kupfer-
sulfatlösung mit Vortheil verwendet werden.

Die Erfahrungen, welclie ich bei meinen Versuchen an
der k. k. Graphiscken Lehr- und Versuchsanstalt in Wien über
Ozotypie gemacht habe, sind folgende:
 
Annotationen