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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Kessler, H.: Ueber Ozotypie und ein modificirtes Gummidruck-Verfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0258

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238 Ueber Ozotvpie und ein modificirtes Gummi druck -Verfahren.

Glattes photographisches Rohpapier wird mit einer zwei-
procentigen Gelatinelösung nachgeleimt. Bei rauhen, wie
insbesondere bei saugenden Papieren ist die Leimung zwei- bis
dreimal vorzunehmen, wobei das Papier nach jedesmaliger
Leimung trocknen gelassen werden muss. Auch ist es zu-
lässig, dass das je nach Bedarf ein- oder zweimal geleimte
Papier, nachdem die Chronicopie darauf hergestellt worden
ist, vor der Amvendung des Säurebades und der üebertragung
des Pigmentpapieres nochmals mit zweiprocentiger Gelatine-
lösung präparirt wird. Zum Sensibilisiren des Papieres wurde
die von der Ozotype- Company in London in den Handel
gebrachte ,, Sensitizing Solution “ mit gutem Erfolge an-
gewendet. Die Uebertragung des Pigmentpapieres wurde unter
Anwendung des von Manly vorgeschriebenen Säurebades von
1000 ccm Wasser, 60 Tropfen Eisessig, 1 g Hydrochinon uud
0,3 g Eisensulfat vorgenommen.

Als Pigmentpapier wmrde sowohl das von der Ozotype-
Company erzeugte ,, Pigment-Plaster “, als auch anderes im
Handel erscheinendes Pigmentpapier mit gleich gutem Erfolge
verwendet.

Eine ähnhche Verw rerthung der Ozotypie, wie für die
Herstellung von Pigmentdrucken, hat dieselbe auch für den
Gummidruck gefunden. Diesbeziiglich sei auf einen Artikel
von L. W. Foxlee in „The Photographic New'S“ igoo, S. 814
(a Modified Gum-Pigment-Process) verwiesen.

Der Vortheil, welchen dieses Verfahren fiir die Gummi-
druck-Herstellung bildet, liegt hauptsächlich in dem sicht-
baren Copiren des Bildes. Dieser Vortheil ist immerhin be-
deutend, da die Ermittelung der richtigen Copirzeit bei
Anwendung von Farbstoffen, w 7elche verschiedene Licht-
durchlässigkeit besitzen, Schwierigkeiten bereitet. Ausserdem
soll, wie Foxlee ausführt, damit auch die Gelegenheit ge-
boten sein, die Farbe dem Originale entsprechender anbringen
zu können, wodurch eiu grösserer Spielraum in der Behandlung
geboten erscheint, als dies bisher der Fall war.

Ueber den Vorgang für die Bildgewinnung macht Foxlee
folgende Mittheilungen:

Das für den Gummidruck zu verwendende Papier bedarf
eines diinnen Gelatine- Ueberzuges von weicher ein- bis drei-
procentiger Gelatine von Creutz. Grobkörniges Papier er-
fordert eine stärkere Leimung, wozu die Gelatinelösung bis
zu 5 Proc. verwendet wird. Der einfacliste Weg für die
Leimung der Papiere sei der, zwei Papiere mit der nicht zu
präparirenden Seite auf einander zu legen und so durch die
warme Gelatinelösung zu ziehen. Die Papiere trocknen ohne
 
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