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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Albert, August: Photolithographische Uebertragungen in genauer Dimension der Negative
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Hauberrisser, Georg: Ueber das Magnesiumblitzlicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0087

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Ueber das Magnesiumblitzlicht. 67

stärkeres Metall oder lithographische Steine übertragen
wurden.

Ein ähnliches Verfahren ist auch der ,, Rapid-Report-
process “ von G. Kjwkow 1) in Sophia, welcher dünne Zink-
platten mit lichtempfindlichem Asphalte überzog, copirte, das
Asphaltbild mit Umdruckfarbe einschwärzte und dann um-
druckte.

Ueber das Magnesiumblitzlicht.

Von Dr. Georg Hauberrisser in München.

Für Momentaufnahmen bei künstlichem Lichte nimmt
trotz der zunehmenden Behebtheit der Aluminium-Mischungen,
namentlich des sogenannten Argentorats, das Magnesiumblitz-
licht noch immer die erste Stelle ein. Als Zusätze zum
Magnesiumpulver kommen in erster Linie Kaliumchlorat und
Kaliumpermanganat, seltener Ammoniumnitrat, Kaliumper-
chlorat und Schwefelantimon zur Verwenduug. Diese Stoffe
sollen einerseits ein rascheres Verbrennen bewirken, ander-
seits den zur Verbrennung nöthigen Sauerstoff liefern.

Nachstehende Zeilen sollen zur Beantwortung folgender
Fragen dienen:

1. Welche Zusammensetzung des Blitzpulvers ist theo-
retisch die beste, und wie viel Rauch entwickeln die einzelnen
Blitzpulvergemische ?

2. Ist dieser Rauch für die Gesundheit schädlich?

3. Ist es möglich, bezw. vortheilhaft, einen Theil des
theoretisch zur Verbrennung des Magnesiums nöthigen Sauer-
stoffes der Luft zu entnehmen und dafür die Menge des
Sauerstoff abgebenden Körpers (Kaliumchlorat, Kaliumper-
manganat) zu verringern?

Zur Beantwortung der ersten Frage ist die Darstellung
des Verbrennungsprocesses in einer chemischen Gleichung
nicht zu umgehen. Bei Verwendung von chlorsaurem Kali
und Magnesiumpulver verläuft die Reaction in folgender
Weise:

3 Mg + KCIO8 = 3MgO + KCl

Magnesium Kaliumcblorat Magnesiumoxyd Chlorkalium.

Mit Berücksichtigung der Atom- bezw. Moleculargewichte
der einzelnen Körper sagt uns die Gleichung: 3-24,3 gMag-
nesium benöthigen 122,5 § Kaliumchlorat zur Verbrennung
und erzeugen 3’4°'3S Magnesiumoxyd und 74,5 g Chlor-

1) „ Phot. Corresp.“ 1894, S. 323.

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