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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Hauberrisser, Georg: Ueber das Magnesiumblitzlicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0088

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Ueber das Magnesiumblitzlicht.

kalium als feste Verbrennungsproducte, d. h. Rauch. Durch
eiufache Rechnung findet man leicht, dass i g Magnesium
1,68 g Kaliumchlorat zur Verbrennung nöthig hat und 1,65 g
Magnesiumoxyd -j- 1,02 g Chlorkalium, in Summa 2,67 g als
,,Rauch“ entwickelt.

Fiir die Mischung von Magnesium mit Kaliumpermanganat
mussten zunächst die Zersetzu ngsproducte untersucht
w e r d e n. Kaliumpermanganat fiir sich w-ird nach der Gleichung
2-KMnOt = K^MnOx +MnOA+ 02

Kaliumpermanganat = Kaliummanganat -j- Braunstein -j- SauerstofF

zersetzt. Da es nicht ausgeschlossen war, dass der gebiidete
Braunstein bei der hohen Temperatur w’eiter zersetzt wiirde,
und zwar nach der Gleichung:

3 MnO% — Mn„0± -)- 02

Braunstein = Manganoxyduloxyd -j- Sauerstoff,

so wurde folgender Versuch angestellt: Auf eine Glasplatte
wurden drei Korkstiicke, auf diese ein grosser Glastrichter
gesetzt und darunter eine Mischung von Magnesiumpulver mit
Kaliumpermanganat, aufgestreut auf einen Streifen Celluloid
(Negativfilm), im Freien verbrannt. Der Glastrichter sprang
zw rar bei diesem Experiment in mehrere Stiicke, doch hatten
sich die meisten Verbrennungsproducte an diesen Glasstücken
festgesetzt und konnten untersucht w Terden. Ausser dem
w Teissen Magnesiumoxyde, welches, da specifisch leichter, zum
grössten Theile in Form weisser Dämpfe entwichen w Tar,
konnte Kaliummanganat, welches sich mit grüner Farbe
in Wasser löste und sich in das rothe Kaliumpermanganat
überführen liess, leicht nachgewiesen werden. Durch Be-
handeln mit destillirtem Wasser blieb ein braunschw ;arzes
Pulver zurück, w Telches ausser Magnesiumoxyd Braunstein,
sowde Manganoxyduloxj'd Mnn 04 oder Mangancpyd Mn„ 03
enthalten konnte. Durch sehr verdünnte Schw Tefelsäure wurde
das Magnesiumoxyd entfernt und hierauf der Rückstand
getrocknet, gewogen, im Platintiegel auf cleni Gebläse gegliiht
und nach dem Erkalten wieder gewogen. Hierdurch ergab
sich, dass 1,027 g Substanz durch Erhitzen 0,1255 S Sauer-
stoff abgab und 0,8013 g Manganoxyduloxyd zurückliessen.
Durch stöchiometrische Berechnung findet man, dass zur
Ueberführung von 0,8013 g Manganoxyduloxyd in Brau nstein
(Mn0.2) 0,1120 g Sauerstoff nöthig w Tären. Für den vor-
liegenden Versucli stimmeu die Zahlen für gefundenen und
berechneteu Sauerstoff w Tohl hinlänglich iiberein, so dass die
Annahme wohl gerechtfertigt sein diirfte, dass das braun-
schwarze Verbrennungsproduct aus Braunstein MnO2 besteht
 
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