Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

DOI Artikel:
Hauberrisser, Georg: Ueber das Magnesiumblitzlicht
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0089

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ueber das Magnesiumblitzlicht.

69

und mithin die Verbrennung des mit Kaliumpermanganat
versetzten Magnesiumpuivers nacb folgender Gleichung vor
sich geht:

2 Mg -f- 2 K Mn 0 4 = K2 Mn 0 4

Magnesium -f- Kaliumpermanganat = Kaliummanganat

-j- Mn 0, + 2 MgO

-j- Braunstein + Magnvsiumoxyd.

Aus dieser Gleichung findet man in ähnlicher Weise, wie
beim Magnesium - Kalichloratpulver, dass 1 g Magnesium
6,5 g Kaliumpermanganat benöthigt und 4,09 g Kalium-
manganat, 1,79 g Braunstein und 1,66 g Magnesiumoxyd,
im Ganzen 7,54 g Rauch bildet.

Im Allgemeinen wird angenommen, dass sich bei der Ver-
brennung von Magnesium mit Kaliumpermanganat: Kahum-
oxyd, Magnesiumoxyd und Manganoxyd bildet. In diesem
Falle wäre die theoretisch nöthige Menge von Kalium-
permanganat bedeutend geringer. Es ist wohl möglich, dass
bei sehr fein gepulverten Gemischen die Verbrennungshitze
so gross ist, dass das Kaliummanganat in Kaliumoxyd, Sauer-
stoff und Manganoxyd zerlegt wird. Doch konnte bei dem be-
schriebenen (allerdings nur qualitativen) Versuche Kaliumoxyd
nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden, dagegen in
grosser Menge Kaliummanganat.

Verwendet man statt Kaliumchlorat Kaliumperchlorat
KCIOso verläuft der Process ganz ähnlich: 1 g Magnesium
benöthigt 1,42 g Kaliumchlorat und erzeugt 1,65 g Magnesium-
oxyd und 0,76g Chlorkalium, im Ganzen 2,41g Rauch.

Bei Verwendung von Magnesium, Kaliumchlorat und
Schwefelantimon ist der Rauch noch viel bedeutender, da
zur Verbrennung des Schwefelantimons allein schon 16 Atome
Sauerstoff, also mehr als fünf Molecüle Kaliumchlorat nöthig
sind. Die Verbrennungsproducte sind, ausser Magnesiumoxyd
und Chlorkalium, noch Antimonoxyd und schweflige Säure.

Als ein theoretisch ideales Blitzpulvergemisch darf die von
Professor A. Lainer empfohlene Mischung von Magnesium
mit Ammoniumnitrat genannt werden. Dieses Ammonium-
nitrat zersetzt sich bei 180 Grad in gasförmiges Stickstoff-
oxydul und Wasser. Dieses Stickstoffoxydul kann die Ver-
brennung aller Körper, deren Verbrennungstemperatur eine
hohe ist, unterhalten; als Verbrennungsproducte dieses Blitz-
pulvergemisch.es entsteht nur Magnesiumoxyd (fest als Rauch),
Wasserdampf und Stickstoff, wobei 1 g Magnesium immer
nur 1,65 g Magnesiumoxyd als Rauch gibt. Leider ist das
Ammoniumnitrat sehr hygroskopisch, was wohl seine Ein-
führung in die Praxis bisher verhindert hat.
 
Annotationen