Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

DOI Artikel:
Photographische Aufzeichnungen oscillirender Lichtstrahlen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0177

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Photographische Aufzeichnung oscillirender Lichtstrahlen. 157

Photographische Aufzeichrtung oscillirender Lichtstrahlen.

Fifr den gedachten Zweck haben sich Pollak, Egger
nnd Dr. Silberstein x) für England folgende Einrichtung
patentiren lassen (Nr. 22613; 1899)- I n Fig. 49 ist 1 eine Licht-
quelle beHebiger, geeigneter Art, von welcher eine Gruppe von
Lichtstrahlen durch einen schmalen länglichen Spalt 2 auf einen
Concavspiegel 3 fällt. Der Letztere ist mit dem beweglichen
Körper, dessen Oscillationen festgestellt werden sollen, der-
art verbunden, dass dieser Spiegel infolge dieser Verbindung
Oscillationsbewegungen auf einer dem oben erwähnten Schlitz 2
parallelen Achse ausftihrt. In dem in der Figur abgebildeten
Falle ist der Spiegel z. B. mit der Platte eines Telephons
oder eines telegraphischen Aufnahme-Apparates verbunden.

Die Oscillationsbewegungen des concaven Spiegels bringen
nun die reflectirten Lichtstrahlen 4 in schwingende Bewegung,
so dass beim Punkte 3 ein wirklich schwingendes Bild des
Schlitzes 2 eutsteht, das sich durch die nachfolgend be-
schriebenen Einrichtungen aufzeichnet.

Ein Band ohne Ende 8 (Fig. 50) läuft über die Rollen 6, &
und 7. Es ist mit gleich weit von einander abstehenden Oeff-
nungen versehen, vor denen je eine Cylinderlinse 9 auf dem
Bande derart befestigt ist, dass die geometrischen Achsen
dieser Cvlinderlinsen rechtwinkehg zu der Bewegungsrichtung
stehen.

Die Rolle 7 wird durch einen Antriebsmechanismus, z. B.
ein Uhrwerk 10, in Bewegung gesetzt, so dass sich das Band
ohne Ende 8 in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung
vorwärts bewegt. So lange die Cylinderlinsen sich zwischen
den beiden Rollen 6 und 6‘ befinden, können während ilirer
Bewegung von der Rolle 6 bis zur Rolle 6‘ einzelne Theile
der Gruppe 4 der reflectirten Strahlen durch die Linsen
passiren. Die Focuslänge der Cylinderlinse 9 ist derart be-
rechnet, dass der durch diese Linsen absorbirte Theil der
Lichtstrahlen 4 in 3 zu einem intensiven Lichtpunkte concen-
trirt wird. Ein Streifen lichtempfindlichen Papiers ohne Ende
whrd nun langsam mittels der Walzen 11 oder 12 in der durch
den Pfeil angedeuteten Richtung so vorwärts bewegt, dass
der erwähnte intensive Lichtpunkt auf den lichtempfindlichen
Streifen fällt. Natürlich muss man darauf Acht geben, dass
das lichtempfindliche Papier vollkonmien gegen alles anclere
Licht durch einen Kasten 13 abgeschlossen ist, welcher völlig
lichtundurchlässigist; nach der Exposition wird das lichtempfind-

1) „Brit. Journ. of Photogr.“ 1900, S. 232.
 
Annotationen