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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Englisch, Eugen: Ein Orthostereoskopapparat
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0094

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8o

Ein Orthostereoskopapparat.

Selbstverständlich sind Halbdutzendspulen ebensogut ver-
wendbar wie Dutzendspulen. Mit 9 cm breiten Filmnummern
sind zwei Größen im Handel, 6X9 und 9X9 cm; beide sind
für unsern Zweck verwendbar, ich empfehle aber, nur 9X9 cm
.zu nehmen; das ist zugleich das gangbarste Filmformat, das
Stereobild bleibt in der Höhe mit den üblichen Größen gleich
und das Einzelbild mit etwa 67 X 90 mm hat ein besseres
Format als bei 6X9 cm Spulen, da doch auf Vergrößerungen
zu rechnen ist. Die Ersparnis an Films gegenüber der Ver-
wendung von zwei Nummern, wie bei Stereo-Weno, beträgt
33 Prozent.
Die Anordnung mit zwrei Schauöffnungen zum Zweck der
verschiedenen Filmteilung ist gesetzlich geschützt, und der
neue Stereoskopapparat wird vom Süddeutschen Kamerawerk,
Körner & Mayer, Sontheim-Heilbronn a. N., nach meinen
Angaben gebaut (ich habe aber kein materielles Interesse
daran!). Die ausgezeichnete Körnersehe Spreizenverstellung
(,, Nettei“) mit Einstellung auf beliebige Distanz wird ver-
wendet; der Verschluß bleibt beim Spannen geschlossen; er
arbeitet als Blendenverschluß mit Geschwindigkeiten von 1/i bis
'/60 Sekunde, je nach Bremsung; Zeitaufnahmen sind zulässig,
als Sucher empfehle ich den Rahmensucher, doch sind andere
Formen des Suchers ebenfalls zu haben. Die Größe der
Kamera, die mit Ausnahme der Holzteile und des Verschlusses
ganz aus Magnalium gearbeitet und mit Lederbalgen versehen
ist, ist zusammen gelegt 23 X 12 X 3,5 cm, ihr Gewicht 800 g;
sie ist also die kleinste und leichteste Stereokamera des
Handels und bequem in der Seitentasche unterzubringen.
Ich habe darum auf alle Schikanen, wie Entfernung der
Scheidewand, Verwendung von Platten neben Films u. s. w.
verzichtet; erfahrungsgemäß bleibt die Scheidewand stets
stehen, und wenn es gerade sein müßte, könnte ein Adapter für
Glasplatten wohl angebracht wTerden; doch sind manche Films
so vervollkommnet, daß, wenn sie auch noch etwas unsicherer
bleiben als Glas, diesem vermöge ihrer Bequemlichkeit doch
weit überlegen sind und die Glasplatten wohl entbehrlich
machen.
Zum Entwickeln schneidet man die Films, falls nicht das
ganze Band anentwickelt ward, nach 3, 6, 9 und 12 durch;
man hat dann stets zwei Bildpaare, die erst nach der An-
entwicklung getrennt werden. Ganz besonders bequem wird
aber die Herstellung der Positive. Zunächst bezeichne ich
die trockenen Films auf der Schichtseite am oberen oder
unteren Rand mit einer laufenden Nummer und r (rechts)
»oder / (links), und zwar erhält, bei aufrecht liegendem Negativ,
 
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