Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Englisch, Eugen: Ein Orthostereoskopapparat
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0093

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ein Orthostereoskopapparat.

79

das linke Auge mehr nach der rechten, das rechte mehr nach
der linken Seite, und diese durch die Umrahmung bedingte
verschiedene Bildbegrenzung liegt an den äußeren Seiten der
photographischen Platte, sie entfällt bei nur 13 cm Bildbreite.
Ein breiteres Format steht nicht zur Verfügung; das übliche
Stereoformat 8,5 X 17 oder 9X18 cm läßt sich nur aus dem
als Schlendrian zu bezeichnenden Festhalten an ganz falschem,
altem Objektivabstand von 90 mm mit seiner Puppenstuben-
wirkung des Bildes erklären; es ist zudem nur in den größten
Städten käuflich und dann meist in alter Ware; in unserem
Falle würde es auch eine ungeheure Materialverschwendung
bedeuten, und, was noch schlimmer ist, das Gewicht un-
nötig erhöhen; das gleiche gilt für das Format 12 X 16 cm;
die kleinen Formate der Veraskope und andere nutzen aber
den durch den Objektivabstand gegebenen Raum viel zu
schlecht aus.
Nun haben wir in den Rollfilms ein ganz ausgezeichnet
passendes Format, wenn wir statt einer Filmnummer von
9 cm Breite deren i1/2 von 13,5 cm verwenden; da der Film,
des Auseinanderschneidens wegen, stets wenigstens 98 mm breit
ist, so lassen sich i1/^ Filmbreiten bequem auf 138 mm bringen
und es bleibt noch mehr als genug Zwischenraum zum Zer-
schneiden, ohne daß das Bild beschädigt würde. Es handelt
sich also nur darum, i1^ Filmbreiten richtig abzurollen, statt
einer, und das geschieht einfach durch abwechselndes Ein-
stellen auf zwei Schauöffnungen, die 46 mm voneinander ent-
fernt sind. Die ganze Bildbreite soll zu 138 mm angenommen
werden; ihr entspricht die Rahmenöffnung, vor der der Film
abrollt. Schauöffnung 1 befindet sich in der Kamerarückwand
so, daß, wenn nach links aufgerollt wird, sich der Film 1
gerade mit seinem Anfang am linken Rahmen ende befindet,
wenn Nr. 1 in der Oeffnung 1 erscheint; da aber der Rahmen
138 mm weit öffnet, ist dann nicht nur Film 1, sondern auch
die an 1 stoßende Hälfte von 2 freigelegt. Nach der Auf-
nahme wird gespult, bis Nr. 3 unter Schauöffnung 2 er-
scheint; diese liegt zum rechten Rahmenende so, daß nun
von diesem aus Film 3 gegen links zu frei liegt; der Rahmen-
öffnung von 138 mm wegen liegt aber nicht nur Film 3 frei,
sondern auch die an 3 stoßende Hälfte von 2, und wir haben
auf drei Filmnummern zwei Bildpaare bester Größe, bei voller
Ausnutzung des Films. In Wirklichkeit ist die Sache viel
einfacher als hier beschrieben ist; an Oeffnung 1 stehen die
Nummern 1, 4, 7, 10, an 2 die Nummern 3, 6, 9, 12 und man
braucht nur zu spulen, bis die Filmnummer mit diesen deut-
lich sichtbaren Ziffern übereinstimmt.
 
Annotationen