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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Gaedicke, Johannes: Zwei neue Doppelsalze des Silbers mit Natriumthiosulfat
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Schwarzschild, Karl: Ueber photographische Ortsbestimmung
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0221

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Ueber photographische Ortsbestimmung.

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war, daß sich Sulfitkristalle dem Silbersalz beiinischten. Es
wurde daher bei einer Darstellung die Salzlösung mit schwef-
liger Säure gesättigt und dann mit Alkohol geschichtet, aber
der Erfolg war der umgekehrte, da sofort starke Bräunung
eintrat. Es ist also jede Säure, selbst die schwache schweflige
Säure zu vermeiden, ebenso wie die Anwendung von Wärme,
wenn man farblose Kristalle erhalten will.
Die hier mitgeteilten Beobachtungen lassen sich schwer
vereinigen mit den älteren Arbeiten von Lenz, und es muß
erst ermittelt werden, wie man die von uns gegebenen Be-
dingungen zu modifizieren hat, um zu der von Lenz analy-
sierten Verbindung Ag2 S.2 03 -f- 2 Na2 S2 03 -j- 2 H2 0 zu ge-
langen. Jedenfalls haben sich die Ansichten über die
Ausnutzbarkeit der Fixierbäder nach den hier angegebenen
Daten zu modifizieren, und die Fixierbäder müssen öfter er-
neuert werden, als man bisher anzunehmen berechtigt schien.

Ueber photographische Ortsbestimmung.
Von Prof. Dr. K. Schwarzschild in Göttingen.
Der moderne Reisende ist unter allen Umständen mit
einer photographischen Kamera ausgerüstet. Ebenso sicher
aber führt er einen Theodolithen oder wenigstens einen Sex-
tanten mit sich, um bei der Eroberung neuer Breitengrade
seine Polhöhe und seine Ortszeit oder mit Hilfe des Chrono-
meters auch seine geographische Länge bestimmen zu können.
Der Gedanke liegt nahe, zu versuchen, ob sich nicht beide
Funktionen vereinigen und die photographische Kamera zu-
gleich als Instrument zur Ortsbestimmung ausbilden läßt. In
der Tat existieren bereits eine ganze Reihe hierauf zielender
Vorschläge, und es ergeben sich dabei Methoden, welche noch
den weiteren Vorteil haben, an die astronomische Vorbildung
des Reisenden verschwindend geringe Anforderungen zu
stellen.
Wenn ich absehe von dem Phototheodolithen und ähn-
lichen Instrumenten, bei welchen im wesentlichen nur das
Auge durch die photographische Platte ersetzt wird, und deren
Vorzüge in anderer Richtung zu suchen sind1), so handelt
es sich bei der Verwendung der Kamera zur Ortsbestimmung

1) Ich sehe auch ab von der Aufgabe der photographischen Längen-
bestimmung ohne Chronometer, über die man den Aitikel von Prof. Ru n g e ,
„Zeitschrift für Vermessungswesen“ 1893, S. 417, vergleiche.
 
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