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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Kampmann, Karl: Vergrößerte und verkleinerte Autotypien
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Homolka, Benno; Koenig, E.; Schwan, Nicolaus: Ueber den Ersatz der Alkalien in den photographischen Entwicklern durch die Salze der Amidoessigsäure
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0104

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•90

Ueber den Ersatz der Alkalien u. s. \v.

Der einzuschlagende Arbeitsvorgang bei diesem Verfahren
ist, in Kürze gesagt, etwa folgender: Nach dem zur Verviel-
fältigung bestimmten Gegenstände wird zunächst ein gewöhn-
liches photographisches Negativ angefertigt, welches etwas
kleiner ist als die endgültige Druckplatte sein soll.
Nach diesem Negative wird eine Lichtdruckplatte her-
gestellt, welche somit, nachdem sie mit Farbe ein gewalzt
wurde, ein positives Bild gibt.
Durch die Vergrößerung dieser mit Farbe eingewalzten
Lichtdruckplatte auf die verlangte Druckplatten große erzielt
man alsdann erst das eigentliche, für die Herstellung der
Druckplatte nötige Negativ.
Der Patentanspruch lautet demnach auf ein Photolitho-
graphisches Halbton verfahren, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß ein für den Pressendruck brauchbares Korn durch
Erzeugung eines vergrößerten Bildes einer normalen Licht-
druckplatte erzielt wird.
Die Ausführungsform des Verfahrens ist dadurch gekenn-
zeichnet, daß das eigentliche, zur Herstellung der Druckplatte
dienende Negativ durch Vergrößerung einer mit Farbe ein-
gewalzten Lichtdruckplatte erfolgt, die ein in Korn auf-
gelöstes Positiv darstellt (näheres hierüber siehe „Freie
Künste“ 1902, Nr. 10; „Allgem. Anz. f. Druckereien“, Frank-
furt a. M. 1902, Nr. 17).

Ueber den Ersatz der Alkalien
in den photographischen Entwicklern durch die Salze der
Amidoessigsäure.
Von Dr. B. Homolka, Dr. E. König und Dr. N. Schwan.
(Mitteilung aus dem photochemischen Laboratorium der
Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M.)
Die große Mehrzahl der modernen photographischen Ent-
wickler äußert bekanntlich ihre entwickelnde Kraft auf das
latente photographische Bild nur in Gegenwart fixer oder
kohlensaurer Alkalien, und zwar steigt die Energie des Ent-
wicklers mit der Menge des Alkalis. Eine Ausnahmestellung
nehmen zur Zeit nur zwei organische Entwicklersubstanzen
■ein: das Diamidophenol (Amidol) und das Diamidoresorcin,
welche — vermutlich infolge der Anhäufung basischer, ent-
wickelnder Gruppen im Molekül — befähigt sind, auch ohne
Alkali das latente Lichtbild zu entwickeln.
 
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