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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Albert, Karl: Einiges über Heliogravüre
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0025

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II

Einiges über Heliogravüre.
Einiges über Heliogravüre.
Von Karl Albert in Prag.
Die Hauptfragen, die sich ein Heliograveur im Anfänge
seiner Praxis vorzulegen hat, um einen geregelten Arbeits-
vorgang zu ermöglichen, beziehen sich hauptsächlich auf: den
Charakter und die Herstellungsweise der Negative, Diapositive,
die Uebertragungen auf die gestaubte Kupferplatte, sowie auf
den Aetzvorgang selbst.
Es sei in Kürze eine durch Versuche und die Praxis selbst
festgestellte Arbeitsmethode hier angeführt, und kann sich
derjenige, der sich für die genaue Begründung, warum gerade
dieser Weg empfohlen wird, in dem einschlägigen Artikel in
der „Phot. Corresp.“ (1903, Januar-Heft) informieren.
Für ein schweres, in den Lichtpartieen weich gezeichnetes
Bild oder ein solches mit großen, dunklen Lokaltönen empfiehlt
sich ein Trockenplatten-Negativ und ein auf gleiche Weise
hergestelltes Diapositiv, während für ein leichtes, zartes Ori-
ginal, besonders für ein „Stimmungsbild“, wie z. B. eine
Meereslandschaft oder eine Landschaft mit größeren Luft-
partieen ein von einem Emulsionsnegativ hergestelltes Pigment-
diapositiv vorzuziehen wäre.
Sehr zu empfehlen ist in allen Fällen, die Rückseite des
Diapositivs mit feinstkörnigem Mattlack zu übergießen, es
bekommt die von solchem Diapositive kopierte Uebertragung
einen lokalen Ton, der, ohne die Details irgendwie zu be-
einflussen , das gleichmäßige Aetzen doch sehr bedeutend
unterstützt.
Manche Heliograveure gehen zu diesem Zwecke auch
folgendermaßen vor:
Nachdem die Uebertragung von dem Diapositiv kopiert
ist, wird dieselbe noch unter einem mit feinstem, an-
geschmolzenem Asphaltstaub versehenen Glase 2 bis 3 Minuten
dem Lichte ausgesetzt, was in seiner Wirkung dem Gebrauche
des mit Mattlack versehenen Diapositivs ungefähr gleichkommt.
Was die Aetzbäder anbelangt, so scheint mir das Bad am
besten, wenn es bereits seine rote Färbung verloren und
dafür in der Aufsicht einen Stich ins Grünliche an-
genommen hat.
Durch eine Versuchsreihe, deren Initiative ich Herrn Hof-
rat Dr. J. M. Eder gelegentlich meines Studiums an der
k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt im Jahre 1899
zu danken habe, fand ich, daß ein Zusatz von Aethylalkohol
in entsprechend kleinem Quantum sehr günstig, und zwar
gewissermaßen als Verzögerer beim Aetzen wirkt.
 
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