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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Harting, Hans: Das Heliar
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Rheden, Josef: Der Stereokomparator und seine Bedeutung für die moderne Meßkunst
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Der Stereokomparator u. s. w.

Um seine Benutzung möglichst zu erleichtern, habe ich
der Fassung des Heliars eine von der allgemein üblichen
abweichende Form gegeben. Ueber dem eigentlichen Körper-
rohre liegt ein Mantel, der am hinteren Teil des Objektivs die
Irisblende führt und sich vorn zu einem Kopf mit breitem
Boden und Sonnenblende erweitert. Die Blendenziffern be-
finden sich an der vorderen Fassung der Frontlinse; die
Einstellung einer gewissen Blende erfolgt durch Drehen des
Mantels, bis der auf dem Boden des Kopfes eingelassene
Indexstrich die gewünschte Ziffer bezeichnet. Auf diese Art
und Weise kann man leicht die Abblendung vornehmen, eine
Einrichtung, die dem Fachphotographen sehr zu statten
kommt.
Körper, Mantel, sowie Fassungen sind aus einer sehr
leichten, aber widerstandsfähigen Aluminiumlegierung, die
mit einem dauerhaften, schwarzen Lack überzogen ist; der
größeren Sicherheit halber sind die Linsen selbst in Messing-
ringen eingelagert, welche in den Aluminiumfassungen ein-
gebettet liegen.
Entsprechend dem vorliegenden Bedürfnis werden die
Heliare in neun Größen, bis zu einer Brennweite von 60 cm
ausgeführt, welch letztere infolge des großen Oeffnungs-
verhältnisses einen freien Linsendurchmesser von 132 mm
besitzen.
Außer für Porträtphotographie eignet sich das Heliar noch
für alle die Zweige der Photographie, in denen große Hellig-
keit erste Bedingung ist. So kann es mit bestem Erfolge in
der Mikrophotographie, Projektionstechnik, vor allem aber da
verwandt werden, wo es sich um die Fixierung schnellster
Bewegungen handelt, also in der Momentphotographie und
bei kinematographischen Aufnahmen.

Der Stereokomparator
und seine Bedeutung für die moderne l^leßkunst.
Von Joseph Rheden, Assistent an der k. k. Universitäts-
Sternwarte in Wien.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Raumwahrnehmung
durch das Sehen mit beiden Augen hervorgerufen wird. In-
folge des Abstandes der beiden Augen werden näherliegende
Gegenstände in Bezug auf die entfernteren nicht ganz kongruent
abgebildet, sondern zeigen Verschiebungen, welche durch
die Parallaxe hervorgerufen werden; die Verschmelzung der
 
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