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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Lüppo-Cramer, Henricus: Neue Untersuchungen zur Theorie der photographischen Vorgänge
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Driffield, Vero C.: Die Kontrolle des Entwicklungsfaktors und eine Notiz über Geschwindigkeits-Bestimmung
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0303

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Die Kontrolle des Entwicklungsfaktors u. s. w.

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Inwieweit eine bei hochempfindlichen Emulsionen nicht
zu leugnende spurenweise Reduktion des Bromsilbers mit-
bestimmend für die Lichtempfindlichkeit ist, lässt sich vor-
läufig nicht feststellen. Es ist schon viel damit gewonnen,
wenn die Theorieen der modernen physikalischen Chemie nicht
mehr ohne weitere Berücksichtigung der Tatsachen in die
photographische Literatur importiert werden können.
Der Verfasser stellte ferner zur Erlangung einer besseren
Einsicht in den Vorgang der Reifung an Lippma nn-Emul-
sionen Versuche über das Kornwachstum an („Phot. Corresp.“
1903, S. 89) und fand, daß alle Bromsilber lösenden Agentien
einen sehr großen Einfluß auf die Größenzunahme des Kornes
ausüben. Sehr merkwürdig erscheint des weiteren der Befund,
daß Oxydationsmittel die Kornvergrößerung hintanhalten.

Die Kontrolle des Entwicklungsfaktors
und eine Notiz über Geschwindigkeits - Bestimmung.
Von Vero C. Drif f i eld in Appleton, Widnes, England1).
In nachfolgendem werde ich zu zeigen versuchen, wie der
Entwicklungsfaktor2) erhalten werden kann, aber weiter auch,
wie der Entwicklungsfaktor modifiziert werden kann, um das
Negativ verschiedener Art der photographischen Arbeit und
verschiedenen Kopierverfahren anzupassen.
In meiner früheren Arbeit über das latente Bild benutzte
ich als Normal-Pyro-Soda-Entwickler eine Lösung, die in
1000 Teilen 8 Teile Pyrogallol, 40 Teile kristallisiertes kohlen-
saures Natron und 40 Teile Natriumsulfit enthielt. Auf keinen
Fall durfte ein Bromid zugesetzt werden. Um die Empfind-
lichkeits-Bestimmung für Plattenfabrikanten zu ermöglichen
und auch für die experimentelle Arbeit im allgemeinen, wurde
die hier angegebene Normalzusammensetzung benutzt; da
dieser Entwickler jedoch für gewisse Platten sich sehr energisch
erweist und es passender erscheint, die Entwicklungszeit zu
verlängern, so kann die Stärke des Entwicklers im Bedarfs-
fälle auf die Hälfte des oben gegebenen normalen Entwicklers
reduziert werden. Stärker darf jedoch keine Reduktion vor-
genommen werden, da sonst die höheren Dichten des Negativs
merklich leiden.

1) Nach „The Photographie Journal“, 31. Januar 1903, S. 17.
2) Vergl. Eder, „Photographie mit Bromsilbergelatine“, 5. Aufl.
(1903), S. 242.

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