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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Eberhard, Gustav: Ueber die Wirkung des Ammoniaks in Farbstoffbädern
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Lumière, Auguste; Seyewetz, Alphonse: Ueber die Veränderung der auf Chlorcitratsilber-Papier gedruckten und durch eine Operation getonten und fixierten positiven Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0070

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56 Veränderung auf Chlorcitratsilber-Papier gedruckter Bilder.

zwei Platten und verfuhr auch ein drittes Mal in gleicher
Weise, so daß also sechs Platten (6 X 24 cm) in derselben
Flüssigkeit nacheinander gebadet wurden. Beim Entwickeln
der exponierten Platten zeigte sich nun die auffallende
Erscheinung, daß die ersten zwei sich normal, d. h. rein und
klar entwickeln ließen, die dritte und vierte hingegen flau
und schleierig wurden und die fünfte und sechste total ver-
schleierten. Bei Wiederholung des Versuchs mit Glycinrot
sowohl, als auch mit einem Eosinfarbstoff erhielt ich dasselbe
Resultat, während eine größere, in einem ammoniakfreien
Bade (Acridinorange) gefärbte Reihe sich durchaus normal
verhielt, sogar bis fast zur Erschöpfung des Bades.
Der Schleier, welcher auf den Platten entsteht, die in
einem mehrfach gebrauchten, ammoniakhaltigen Bade gefärbt
sind, erinnert in seinem Aussehen durchaus an den, welcher
durch ein Bad mit zu viel freiem Silbernitrat hervorgerufen
wird. Da zu meinen Versuchen ferner Chlorbromsilberplatten
benutzt wurden und Chlorsilber auch schon in solchen
schwachen Ammoniakbädern löslich ist, so glaube ich obige
Erscheinung gelöstem Chlorsilber zuschreiben zu müssen.
Es wäre danach nicht undenkbar, daß gerade die in den
ammoniakhaltigen Bädern aus den Platten selbst heraus-
gelösten Silbersalze einen wesentlichen Einfluß auf die Sensi-
bilisiernng haben.
Auch aus häufig gebrauchten, alkalischen Entwicklern
fallen oft Silbersalze, die aus den entwickelten Platten
stammen, aus.

Lieber die Veränderung der auf Chlorcitratsilber-Papier
gedruckten und durch eine Operation getonten und
fixierten positiven Bilder.
Von Lumiere und Seyewetz in Lyon.
Die beachtenswerten Arbeiten von Da van ne und Girard
haben diesen Gelehrten ermöglicht, die häufigsten Ursachen
der Veränderung positiver Bilder auf Papier festzustellen. Sie
haben gefunden, dass die Bilder sich am Ende einer ver-
änderlichen Zeit verändern, sofern die Prozesse des Tonens
und des Fixierens die Verwandlung des Silbers in Schwefel-
silber herbeiführen. Nach diesen Gelehrten sind folgende
Ursachen für diese Schwefelung anzuführen: Anwesenheit
einer Säure in dem unterschwefligsauren Natron, Silber-
salze in den Fixierbädern, Schwefelwasserstoff in der Luft und
 
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