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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Homolka, Benno; Koenig, E.; Schwan, Nicolaus: Ueber den Ersatz der Alkalien in den photographischen Entwicklern durch die Salze der Amidoessigsäure
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Aarland, Georg: Ueber Lichtfilter
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0109

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Lieber Liclitfilter.

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Selbstverständlich wird man in der photographischen
Praxis stets zu der leicht zu beschaffenden und billigen
Amidoessigsäure, dem sogen. Glykokoll, greifen.
Was nun die Wirkung der amidoessigsauren Alkalisalze
an Stelle der Alkalien in.den photographischen Entwicklern
anbelangt, so haben wir darüber folgendes festgestellt:
Die in Wasser äußerst leicht löslichen färb- und geruch-
losen und sowohl für sich als auch in wässriger Lösung-
absolut haltbaren Salze ersetzen bei Pyrogallol, Brenzkatechin,
p- Amidophenol und Glycin nicht nur die Soda oder Pottasche
vollständig, sondern geben, in einer dem Alkalikarbonat
äquivalenten Menge angewandt, bei kürzerer Entwicklungs-
dauer viel größere Kraft. Metol gibt mit amidoessigsaurem
Salz annähernd die gleichen Resultate wie mit Pottasche,,
während bei Plydrochinon und Adurol die amidoessigsauren
Salze gegen Pottasche sogar etwas zurückstehen.
Für die Praxis kommt die Verwendung der amidoessig-
sauren Salze in erster Linie beim Pyro - Entwickler in Betracht.
Ersetzt man in dem üblichen Pyro-Pottasche-Entwickler
die Pottasche auch nur durch die Hälfte der äquivalenten
Menge amidoessigsauren Natrons, so erhält man einen Ent-
wickler, der jenen in Bezug auf Rapidität, Kraft und Klarheit
ganz außerordentlich übertrifft und stets rein schwarze Nega-
tive liefert.
So ist durch die amidoessigsauren Salze die Photographie
um ein Präparat bereichert -worden, welches die Alkalien in
den organischen Entwicklern nicht nur vorteilhaft ersetzt,
sondern die Rapidität beträchtlich steigert, ohne die schäd-
lichen Nebenwirkungen der Alkalien zu besitzen. Die
charakteristischen Eigenschaften der verschiedenen Ent-
wicklungssubstanzen werden durch die amidoessigsauren Salze
durchaus nicht alteriert.
Höchst a. M., Dezember 1902.

Ueber Lichtfilter.
Von Dr. G. Aarland in Leipzig.
Die Anwendung von Lichtfiltern kann in dreierlei W'eise
geschehen, entweder vor oder hinter dem Objektiv oder direkt
vor der lichtempfindlichen Platte. Alle Methoden werden in
der Praxis gebraucht. Man unterscheidet Flüssigkeits- und
Trockenfilter und in der Masse gefärbte Glasfilter. Letztere
finden nur mäßige Anwendung, da ihre korrekte Herstellung
 
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