Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Homolka, Benno; Koenig, E.; Schwan, Nicolaus: Ueber den Ersatz der Alkalien in den photographischen Entwicklern durch die Salze der Amidoessigsäure
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0108

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
94

Ueber den Ersatz der Alkalien u. s. w

so erkennt man unschwer, daß dieselbe das Natronsalz
einer Karbonsäure darstellt, welche durch Ersatz
eines Wasserstoffatoms (H) der Methylgruppe (CH3)
im Methylamin (CH,, ■NH2) durch die Karboxylgruppe
[COOH) entstanden ist. Das Methylamin ist aber eine der
Aminbasen der Fettreihe, deren vorzügliche Wirkung an Stelle
der Alkalien in den photographischen Entwicklern, wie oben
erwähnt, die Gebrüder Lumiere und Seyewetz nach-
gewiesen haben. Wir haben demnach festgestellt, daß das
Methylamin, wenn man es durch Einführung einer Karboxyl-
gruppe in Amidoessigsäure (Glykokoll) verwandelt, die von
Gebrüder Lumiere und Seyewetz entdeckten günstigen
Eigenschaften ungeschwächt beibehält, die von denselben
Autoren gerügte Flüchtigkeit und damit den unangehmen
Geruch jedoch verliert.
Das in Vorstehendem über das Glykokoll Gesagte läßt sich
ohne weiteres auf seine am Stickstoff alkylierten Derivate
übertragen. Der erste Repräsentant desselben ist Methyl-
glykokoll, auch unter dem Namen „Sarkosin“ bekannt.
Seiner chemischen Abstammung nach ist dasselbe sowohl eine
Methylamidoessigsäure, d. h. eine Essigsäure, in deren Methyl-
gruppe ein Wasserstoffatom durch den Methylaminrest
[HN(C/73)] ersetzt ist, als auch eine DimethjAaminkarbon-
säure, d. h. ein Dimethylamin, HN (CH3)2, in dessen einer
Methylgruppe ein Wasserstoff durch die Karboxlgruppe er-
setzt ist.
Beide Auffassungen werden durch nachfolgendes Formel-
biid zum Ausdruck gebracht:


COOH

Die Alkalisalze des Sarkosins nun zeigen in chemischer
und photochemischer Hinsicht genau dasselbe Verhalten wie
diejenigen der Amidoessigsäure. Das gleiche gilt endlich auch
von der Dimethylamidoessigsäure (Dimethylglykokoll):


von der Aethylamidoessigsäure (Aethylglykokoll):


u. s. w.

COOH
 
Annotationen