DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:Eder, Josef Maria: Direkte Schwärzung verschiedener Photometerpapiere und farbensensibilisierter Bromsilber- und Chlorsilbergelatine im Sonnenspektrum
DOI Artikel:König, E.: Neue Chinaldincyanine
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0320
3°6
Neue Chinaldincyanine.
graphische direkte Schwärzung als für Entwicklungsbilder
beim Brom- und Chlorsilber annähernd an derselben Stelle,
mitunter sind sie gegeneinander bis etwa 6 Milliontelmillimeter
von Lichtwellenlängen gegeneinander verschoben. ■—• Für
Bromsilbergelatine fand der Verfasser dasselbe Verhalten bei
Cyanin (in starker Konzentration), Formylviolett, Cyklamin
und Chinolinrot, während Alizarinblaubisulfit der Regel nicht
zu folgen scheint.
Die Schwärzung mittels Hervorrufer kann zu weit größerer
Intensität und Deckkraft gebracht werden als die direkte
photographische Schwärzung, dann kreuzen sich die beiderlei
Schwärzungskurven mitunter; jedenfalls kommen sehr ver-
schieden starke Anfangswirkungen zur Geltung. Die direkte
photographische Schwärzung braucht selbstverständlich viel
stärkere Belichtung1).
Neue Chinaldincyanine.
Von Dr. E- König in Höchst a. M.
(Mitteilung aus dem photochemischen Laboratorium der Farb-
werke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M.)
Durch Einwirkung von Aetzalkalien auf ein Gemenge von
Lepidin- oder Chinaldinjodalkylat mit Chinolinjodalkylat ent-
stehen schön kristallisierende blaue oder rotviolette Farbstoffe.
Obgleich diese sogen. Cyanine zu den am längsten bekannten
künstlichen Farbstoffen gehören, ist ihre Konstitution doch
noch nicht aufgeklärt. Daran ist unzweifelhaft nur der Um-
stand schuld, daß diese Farbstoffe ihrer Kostspieligkeit und
geringen Echtheit wegen kein technisches Interesse besitzen
und infolgedessen niemals größere Beachtung gefunden haben.
Das Lepidincyanin findet nur als Rotsensibilisator in der
Photographie eine beschränkte Verwendung, das Chinaldin-
cyanin besaß bis vor kurzem nur wissenschaftliches Interesse,
bis Miethe in diesem Körper einen Sensibilisator von großem
praktischen Wert erkannte. Allerdings kann das rotviolett
gefärbte, von Miethe Aethylrot getaufte Chinaldincvanin das
alte Lepidincyanin nicht vollkommen ersetzen, weil ihm die
i) Bei Erythrosinplatten ist eine 1000 bis 2000fache längere Belichtung
zur Erzeugung eines sehr mäßig gedunkelten Bildes erforderlich als zur
Erzeugung eines latenten entwicklungsfähigen Bildes, letzteres ist überdies
nach dem Entwickeln und Fixieren sehr kräftig, ersteres verschwindet beim
Fixieren bis auf eine schwache Bildspur.
Neue Chinaldincyanine.
graphische direkte Schwärzung als für Entwicklungsbilder
beim Brom- und Chlorsilber annähernd an derselben Stelle,
mitunter sind sie gegeneinander bis etwa 6 Milliontelmillimeter
von Lichtwellenlängen gegeneinander verschoben. ■—• Für
Bromsilbergelatine fand der Verfasser dasselbe Verhalten bei
Cyanin (in starker Konzentration), Formylviolett, Cyklamin
und Chinolinrot, während Alizarinblaubisulfit der Regel nicht
zu folgen scheint.
Die Schwärzung mittels Hervorrufer kann zu weit größerer
Intensität und Deckkraft gebracht werden als die direkte
photographische Schwärzung, dann kreuzen sich die beiderlei
Schwärzungskurven mitunter; jedenfalls kommen sehr ver-
schieden starke Anfangswirkungen zur Geltung. Die direkte
photographische Schwärzung braucht selbstverständlich viel
stärkere Belichtung1).
Neue Chinaldincyanine.
Von Dr. E- König in Höchst a. M.
(Mitteilung aus dem photochemischen Laboratorium der Farb-
werke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M.)
Durch Einwirkung von Aetzalkalien auf ein Gemenge von
Lepidin- oder Chinaldinjodalkylat mit Chinolinjodalkylat ent-
stehen schön kristallisierende blaue oder rotviolette Farbstoffe.
Obgleich diese sogen. Cyanine zu den am längsten bekannten
künstlichen Farbstoffen gehören, ist ihre Konstitution doch
noch nicht aufgeklärt. Daran ist unzweifelhaft nur der Um-
stand schuld, daß diese Farbstoffe ihrer Kostspieligkeit und
geringen Echtheit wegen kein technisches Interesse besitzen
und infolgedessen niemals größere Beachtung gefunden haben.
Das Lepidincyanin findet nur als Rotsensibilisator in der
Photographie eine beschränkte Verwendung, das Chinaldin-
cyanin besaß bis vor kurzem nur wissenschaftliches Interesse,
bis Miethe in diesem Körper einen Sensibilisator von großem
praktischen Wert erkannte. Allerdings kann das rotviolett
gefärbte, von Miethe Aethylrot getaufte Chinaldincvanin das
alte Lepidincyanin nicht vollkommen ersetzen, weil ihm die
i) Bei Erythrosinplatten ist eine 1000 bis 2000fache längere Belichtung
zur Erzeugung eines sehr mäßig gedunkelten Bildes erforderlich als zur
Erzeugung eines latenten entwicklungsfähigen Bildes, letzteres ist überdies
nach dem Entwickeln und Fixieren sehr kräftig, ersteres verschwindet beim
Fixieren bis auf eine schwache Bildspur.