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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Urban, Wilhelm: Aus der Praxis der forensischen Photographie
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Lüppo-Cramer, Henricus: Neue Untersuchungen zur Theorie der photographischen Vorgänge
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0299

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Untersuchungen zur Theorie photographischer Vorgänge. 285
wurde im Projektionsapparat bei etwa 71/.2facher Linearver-
größererung eine Kopie auf Bromsilberpapier hergestellt, die
in Fig. 93 (in verkleinertem Maßstabe) wiedergeben ist. In
derselben stellt die Bogenlinie S S' ein Segment des Brief-
stempels vom Ankunftsorte dar; unter der Linie GG‘ befindet
sich der gummierte Rand der Kuvertklappe. Die unregel-
mäßigen , stark ins Auge fallenden weißen Stellen entsprechen
den im monochromen Lichte besonders stark reflektierenden
Gummispuren, wobei sich die Flecke A und B besonders
deutlich als dem Farbstoff des Stempels aufgelagert repräsen-
tieren. Ein photographisches Kontrollexperiment zeigte leicht,
daß die beliebigen Klebstoffen aufgedruckte Poststempelfarbe
gleicher Provenienz nach dem Auftrocknen keine reflektieren-
den Eigenschaften besitzt.
Fig. 94 stellt eine auf gewöhnlichem Wege1) erzielte Re-
produktion der untersuchten Stempelsteile dar, wodurch die
so charakteristische und überführende Reflexwirkung trotz
Anwendung starken Vorderlichtes nicht zum Ausdruck zu
bringen war.

Neue Untersuchungen zur Theorie der photographischen
Vorgänge.
Von Dr. Lüppo-Cramer in Frankfurt a. M.
(Mitteilungen aus dem wissenschaftlichen Laboratorium der
Trockenplattenfabrik Dr. C. Schleußner, A.-G.,
Frankfurt a. M.)
Die in den vorigen beiden Bänden dieses ,.Jahrbuches “
(1901 S. 160, 1902 S. 49) kurz referierten Versuche zur Theorie
der photographischen Vorgänge wurden im Jahre 1902 weiter
fortgeführt. Die folgenden Mitteilungen können von dem
Stande der umfangreichen Arbeiten des Verf. bis inkl. März
1903 nur eine kurze Skizze des Hauptsächlichen geben; die
Originalarbeiten sollen aber hinreichend citiert werden.
1. Das latente Bild.
Für eine chemische Veränderung des Bromsilbers bei
der normalen kurzen Belichtung der Emulsionen hatte der
Verfasser zuerst einen einwandsfreien Beweis erbracht, indem
er die Substanz des physikalisch entwickelbaren primär

1) Planparallelität von Objekt- und Visierscheibenebene weißes Licht
und gewöhnliche Platte.
 
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