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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Urban, Wilhelm: Aus der Praxis der forensischen Photographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0298

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284

Aus der Praxis der forensischen. Photographie.

deutlich als der nur matt reflektierenden Farbschicht des
Stempels aufgelagert zu erkennen waren, beschloß ich diese
Erscheinung durch geeignete Beleuchtung markanter zu
machen und dann photographisch zu fixieren. Zu diesem
Zwecke wurde das Original auf dem Reißbrett eines kleinen
Reproduktionsapparates derart befestigt, daß seine Ebene in
einen beliebigen Winkel zur Visierscheibenebene gebracht
werden konnte. Hierauf ließ sich die Stellung, bei welcher
die Reflexion am stärksten auftrat, rasch dadurch ermitteln,
daß vom Orte der entfernten Visierscheibe aus durch die für


Fig- 93-


Fig. 94.

das Objektiv bestimmte Oeffnung in der Kameravorderwand
hindurch gegen das Original visiert wurde 1). Zur Beleuchtung
des letzteren war entsprechend der Farbe des Papiers das mono-
chrome Licht einer mit Chlornatrium beschickten Bunsenflamme
gewählt worden. Diese Lichtquelle wurde zur Erzielung einer
möglichst starken Reflexwirkung ganz in der Nähe des mit
einem schützenden Vorbau versehenen Objektivs aufgestellt,
und zur Aufnahme eine entsprechend gelb empfindliche Platte
benutzt. Nach dem in Originalgröße angefertigten Negativ

1) Da es sich in derartigen Fällen immer nur um die Wiedergabe
außerordentlich kleiner Flächen handelt, kann die durch die geschilderte
Arbeitsweise nicht zu vermeidende Unschärfe (bezw. Verzeichnung) außer
acht gelassen, im übrigen durch starke Abblendung leicht auf ein praktisch
belangloses Minimum reduziert werden.
 
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