Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (17.1903)

Ueber telephotographische Linsen u. s. w.

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Ueber telephotographische Linsen und ein neues System
(„Adon“) zur Erzielung von Vergrösserung ohne
Geschwindigkeitsverlust.
Von Thomas R. Dallmeyer in London1).
Um die Bedeutung eines telephotographischen Systems
möglichst gut zu erfassen, ist es vielleicht das beste, von
einem nicht vergrößernden System als Ausgangspunkt aus-
zugehen.
In Fig. 13 stellt A eine plankonvexe Linse, B eine plan-
konkave Linse dar. Wenn diese Linsen aus demselben Stoff
hergestellt sind und der Krümmungs-
radius bei beiden derselbe ist, so liegt
auf der Hand, daß, wenn sie in Be-
rührung gebracht werden, die Kom-
bination wie eine ebene Glasscheibe
mit parallelen Flächen wirken wird.
Auf diese Weise hat man eine Linse
mit unendlich grosser Brennweite
oder, um die Sache in Worten aus-
zusprechen, welche zu der Bedeutung der praktischen tele-
photographischen Kombination führen, eine Kombination

=X-
—4-
'—h
-V—

Fig-13-


mit einem positiven und einem negativen Element, die
so liegen, daß die Entfernung zwischen ihnen gleich dem
Unterschied ihrer Brennweiten ist. Da die Brennweiten
gleich sind, wird die Trennung zu Null, oder die Linsen
sind in Berührung, und einfallende parallele Strahlen treten
parallel wieder aus, indem der Durchmesser des ein-
fallenden Lichtbündels gleich dem Durchmesser des aus-
fallenden Lichtbündels ist. Außerdem ist die Brennweite
des positiven Elements, geteilt durch die Brennweite des

1) Abhandlung, verlesen vor der Royal Photographie Society; „Brit.
Journ. of Phot.“ 1902, S. 410.