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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Sieberg, A.: Zum Photographieren seltener Wolkenformen
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Kampmann, Karl: Vergrößerte und verkleinerte Autotypien
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0101

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Vergrößerte und verkleinerte Autotypieen.

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vornherein ausschließt, für weitere derartige Untersuchungen
wichtige Unterlagen. Zudem hege ich die Ueberzeugung, daß
vermehrte Aufmerksamkeit weiterer Kreise noch manche un-
bekannte Form und Art dieser flüchtigen Erscheinungen zu
Tage fördern, festhalten und somit dem Studium zugänglich
machen wird, der Wissenschaft zum Nutzen und dem Be-
obachter zur Ehre und Genugtuung.

Vergrößerte und verkleinerte Autotypieen.
Von Karl Kampmann in Wien.
Zur Herstellung bildlicher Darstellungen in großen
Formaten für Wandtafeln, Plakate u. s. w., unter Anwendung
der Autotypie, wurden in jüngster Zeit mehrere Verfahren
bekannt.
Eines dieser Verfahren, von seinem Erfinder (Johannes
Giesecke in Leipzig) ,, Gigantographie “ benannt, wurde in
den Fachblättern wiederholt besprochen1) und hat auch bereits
Eingang in die Praxis gefunden. Es unterscheidet sich von
den gewöhnlichen Autotypieverfahren dadurch, daß man ein,
durch die Linien- oder Kornrasterplatte in Punkte zerlegtes
Bild mittels eines Projektionsapparates auf die Kollodion - oder
Bromsilberschicht der Glasplatte projieiert.
Die in Fig. 19 gegebene schematische Klarstellung zeigt
uns die Anordnung der Rasterplatte und des an Stelle des
Originals angewendeten Diapositives zur Lichtquelle bei der
Gigantographie und im Vergleiche hierzu die Anordnung der
Platten bei der gewöhnlichen Rasterphotographie.
Die auf solche Art hergestellten Autotypieen großen
Formats zeichnen sich gegenüber den einfach durch Ver-
größern der kleinen Autotypieen hergestellten Bildern durch
ihren Tonreichtum und die besondere Schärfe der einzelnen
Punkte aus. Die Gigantographieen lassen sich infolge dieser
günstigen Umstände bei Bedarf auch wieder ziemlich stark
verkleinern und liefern so, wie das bfeigedruckte Bild (Fig. 20)
beweist, sehr schöne Resultate. Die Verkleinerung kann so-
wohl durch die Photographie als auch mittels der Gummihaut-
Reduktionsapparate geschehen.
Die oben erklärte Anordnung des photographischen
Apparates bei dem Gieseckeschen Verfahren hat eine große

t) Näheres hierüber siehe dieses „Jahrbuch f. Phot.“ für 1901, S. 703;
„ Oesterr. - ung. Buchdruckerzeitung “ 1902, Nr. 41 bis 44; „ Phot. Corresp.“ 1902.
 
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