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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Nadherny, A.: Die Eisengalvanoplastik im Dienste der Drucktechnik
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Die Eisengalvanoplastik im Dienste der Drucktechnik. 223
Die Eisengalvanoplastik im Dienste der Drucktechnik.
Von A. Nadherny,
Direktor der Druckerei für Wertpapiere der Oest. -Ung. Bank
in Wien.
Der Kampf ums Dasein, welcher sich auf allen Gebieten
bemerkbar macht, der jeden zwingt, sein ganzes Können
einzusetzen, um überall mit Vorteil der Konkurrenz ge-
wachsen zu sein, hat auch die Drucktechnik in Mitleiden-
schaft gezogen.
Wo irgend möglich, muß auch der Drucker in all seinen
Zweigen jene Verbesserungen und Vereinfachungen zur An-
wendung bringen, welche ihm einerseits die beste Arbeit,
anderseits aber auch größtmöglichste Billigkeit garantieren.
Ein Hauptfaktor für den Drucker ist die Form, die Platte
von welcher er zu drucken hat.
Handelt es sich um einfachen Buchdruck, ist die Auflage
klein und ist eine Wiederholung derselben in absehbarer Zeit
nicht zu erwarten, dann wird wohl zweifelsohne der Schrift-
satz und direkter Druck von demselben gewählt.
Anders steht es jedoch bei bedeutenden Auflagen, wo
Satz und Illustration oder komplizierte Fondplatten vereint
zu drucken sind, oder wo Kupferdruck in Anwendung ge-
nommen werden muß.
Man wählt dann die Erzeugung der Druckplatten auf
galvanoplastischem Wege, und geben gerade die elektrolytischen
Eisenniederschläge das vorteilhafteste Resultat.
Will man durchaus rationell arbeiten, dann darf man sich
hierbei nicht mit der galvanischen Verstählung der Kupfer-
cliches genügen lassen, sondern man muß galvanische Kompakt-
niederschläge erzeugen.
Dies ist auch insofern der richtigere Weg, als bei einer
galvanischen Verstählung die glatte Bildfläche des Kupfer-
cliches von der Verstählungsschicht gedeckt wird, diese Schicht
aber selbst an der Oberfläche — also der dem Druckbogen
zugekehrten Seite — das mehr oder weniger kristallinische
Gefüge aller galvanischen Niederschläge zeigt, also eine rauhe
Druckoberfläche gibt, während dort, wo die Druckoberfläche
selbst aus einem galvanischen Eisenniederschlag besteht, voll-
kommen glatte Oberflächen und daher, schon von Beginn
des Druckes an, tadellos reine Abdrücke erzielt werden.
Allerdings muß besonders betont werden, daß Eisennieder-
schläge nur von galvanischen Metallmatrizen gezogen
werden können, und daß Eisen absolut nicht auf Wachs-,
Guttapercha- oder ähnliche Matrizen niederschlagbar ist.
 
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