224 Die Eisengalvanoplastik im Dienste der Drucktechnik.
Aber wo es sich um gute Arbeit und langandauernde
Cliches handelt, kann man wohl die kleine anfängliche Zeit-
versäumnis mit in Kauf nehmen, sie macht sich reichlich be-
zahlt, da ein Eisencliche dann die 20- bis 30 fache Auflage
aushält.
Das Bad, welches ich verwende, besteht aus 100 Teilen
Wasser, 28 Teilen Ferrosulfat und 25 Teilen schwefelsaurer
Magnesia. Zur Neutralisation wird kohlensaure Magnesia
oder kohlensaures Ammon genommen. Das Bad ist schwach
sauer zu halten, so etwa, daß blaues Lackmuspapier erkennbar
gerötet wird.
Den Eisenniederschlag erzeuge ich außerordentlich dünn,
etwa 0,02 mm für Kupferdruckplatten und 0,06 mm für Buch-
druckcliches. Diese schwache Stahlschicht wird bei Kupfer-
druckplatten auf etwa 2 mm, entsprechend der vollen Platten-
dicke, galvanisch im Kupferbade verstärkt. Buchdruckcliches
erhalten eine Kupferverstärkung von zusammen etwa 0,2 mm
und werden dann mit Schriftmetall hintergossen.
Derartig erzeugte Kupferplatten mit sehr feinen, guil-
lochierten Partieen halten 25000 bis 50000 Abdrücke aus, nach
welchen nur die feinsten Partieen matter werden, die kräftigen
aber noch wie neu sind. Buchdruckplatten sind nach einer
Auflage von x 000 000 Abdrücken noch vollkommen intakt.
Ich arbeite mit geringer Stromspannung, da ich die lang-
jährige Erfahrung gemacht habe, daß eine Erhöhung der-
selben wohl eine bedeutende Verschnellerung des Prozesses
ermöglicht, jedoch stets eine Menge Störungen zeitigt,
welche den durch rascheren Niederschlag gewonnenen Vor-
sprung gewöhnlich wett machen.
Bei der galvanischen Stahlerzeugung ist es für denjenigen,
welcher fortgesetzt viele Cliches braucht, von der größten
Wichtigkeit, daß er seines galvanischen Prozesses vollkommen
sicher ist, daß ihm nämlich all die verschiedenen Launen des
galvanischen Eisenbades erspart bleiben, dann wird er rationell,
billig und gut arbeiten.
Sobald die Stromspannung erhöht, die Badtemperatur
höher gehalten wird, ist die Trennbarkeit des Cliches von der
Matrize gefährdet, auch muß diese, um bei der Trennung
größere Gewalt anwenden zu können, dicker gehalten sein.
Bei dem von mir verwendeten Prozesse benötige ich bei sieben-
stündiger, täglicher Arbeitszeit für eine oben beschriebene
Kupferdruckplatte neun bis zehn Tage, für ein Buchdruckcliche
drei Tage. Ich habe im Verlaufe von 200 Arbeitstagen bei
forciertem Betriebe etwa 3500000 qcm Niederschlag erzeugt
Aber wo es sich um gute Arbeit und langandauernde
Cliches handelt, kann man wohl die kleine anfängliche Zeit-
versäumnis mit in Kauf nehmen, sie macht sich reichlich be-
zahlt, da ein Eisencliche dann die 20- bis 30 fache Auflage
aushält.
Das Bad, welches ich verwende, besteht aus 100 Teilen
Wasser, 28 Teilen Ferrosulfat und 25 Teilen schwefelsaurer
Magnesia. Zur Neutralisation wird kohlensaure Magnesia
oder kohlensaures Ammon genommen. Das Bad ist schwach
sauer zu halten, so etwa, daß blaues Lackmuspapier erkennbar
gerötet wird.
Den Eisenniederschlag erzeuge ich außerordentlich dünn,
etwa 0,02 mm für Kupferdruckplatten und 0,06 mm für Buch-
druckcliches. Diese schwache Stahlschicht wird bei Kupfer-
druckplatten auf etwa 2 mm, entsprechend der vollen Platten-
dicke, galvanisch im Kupferbade verstärkt. Buchdruckcliches
erhalten eine Kupferverstärkung von zusammen etwa 0,2 mm
und werden dann mit Schriftmetall hintergossen.
Derartig erzeugte Kupferplatten mit sehr feinen, guil-
lochierten Partieen halten 25000 bis 50000 Abdrücke aus, nach
welchen nur die feinsten Partieen matter werden, die kräftigen
aber noch wie neu sind. Buchdruckplatten sind nach einer
Auflage von x 000 000 Abdrücken noch vollkommen intakt.
Ich arbeite mit geringer Stromspannung, da ich die lang-
jährige Erfahrung gemacht habe, daß eine Erhöhung der-
selben wohl eine bedeutende Verschnellerung des Prozesses
ermöglicht, jedoch stets eine Menge Störungen zeitigt,
welche den durch rascheren Niederschlag gewonnenen Vor-
sprung gewöhnlich wett machen.
Bei der galvanischen Stahlerzeugung ist es für denjenigen,
welcher fortgesetzt viele Cliches braucht, von der größten
Wichtigkeit, daß er seines galvanischen Prozesses vollkommen
sicher ist, daß ihm nämlich all die verschiedenen Launen des
galvanischen Eisenbades erspart bleiben, dann wird er rationell,
billig und gut arbeiten.
Sobald die Stromspannung erhöht, die Badtemperatur
höher gehalten wird, ist die Trennbarkeit des Cliches von der
Matrize gefährdet, auch muß diese, um bei der Trennung
größere Gewalt anwenden zu können, dicker gehalten sein.
Bei dem von mir verwendeten Prozesse benötige ich bei sieben-
stündiger, täglicher Arbeitszeit für eine oben beschriebene
Kupferdruckplatte neun bis zehn Tage, für ein Buchdruckcliche
drei Tage. Ich habe im Verlaufe von 200 Arbeitstagen bei
forciertem Betriebe etwa 3500000 qcm Niederschlag erzeugt