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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Eder, Josef Maria: Direkte Schwärzung verschiedener Photometerpapiere und farbensensibilisierter Bromsilber- und Chlorsilbergelatine im Sonnenspektrum
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0314

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300 Direkte Schwärzung verschiedener Photometerpapiere u. s. w.

Direkte Schwärzung verschiedener Photometerpapiere
und farbensensibilisierter Bromsilber- und Chlorsilber-
gelatine im Sonnenspektrum.
Von J. M. Eder in Wien.
I.
Gelegentlich des Kongresses für angewandte Chemie in
Wien (1898) machte M. Andresen die höchst wichtige Mit-
teilung, daß Bromsilberpapier durch Zusatz von Farbstoffen
auch für den Auskopierprozeß (ohne Entwicklung) eine ge-
steigerte Empfindlichkeit für gelbe, rote u. s. w. Strahlen er-
halte. („Phot. Corresp.“ 1898, S 504; Eders „Photographie
mit Bromsilbergelatine“ 1903, 5. Aufl., S. 764.)
Andresen stellte Bromsilberpapier mittels des Bade-
verfahrens her und sensibilisierte es hinterher mittels Rhodamin
und Natriumnitrat. Solches Papier besitzt ein ausgeprägtes
Maximum der Empfindlichkeit für Gelb.
Das Verhalten der Andresen sehen Rhodamin-Brom-
silberpapiere gegen das Sonnenspektrum studierte ich genauer
(,, Phot. Corresp.“ 1902, S. 5071)) und fand das Maximum der
Empfindlichkeit im Spektralgelb nächst der Fraunhofer-
schen Linie D (Wellenlänge X 589—587) ganz so, wie An-
dresen angab. Bei verschieden langer Belichtungsdauer oder
verschieden starker Lichtintensität ändert sich die Ausdehnung
der Zone der photochemischen Wirksamkeit im Spektrum,
und zwar ist das Band der Schwärzung bei kurzer Belichtung
schmal; bei längerer Belichtung verbreitet sich das Band der
Maximalwirkung (welches der sensibilisierenden Wirkung des
Rhodamin entspricht) von X 608 bis 571; in diesem Stadium
der Belichtung erstrecken sich schwache Ausläufer der Schwär-
zung ins Orange bis X 621, anderseits bis ins Blau grün bis
etwa X 515; bei X 477 — 462 tritt ganz schwache Graufärbung
auf (Minimum der Wirkung); gegen Hellblau steigt aber die
Schwärzung rasch, erreicht bei X 440 bis 450 ein Maximum
(zweites Maximum der Spektralwirkung, entsprechend der
Eigenempfindlichkeit des Bromsilbers), das aber schwächer
als das Rhodaminmaximum im Gelb ist.
Bei längerer Belichtung bleibt das Maximum in Gelb be-
stehen, aber die starke Schwärzung erstreckt sich weiter ins
Orangegelb bis X 625, woran sich eine geringere Schwärzung
(allmählich schwächer werdend) bis gegen Rot (X 680) an-
schließt, in welcher Gegend aber die Wirkung schon gering-

1) Daselbst sind die betreffenden Versuche eingehender als in diesem
Artikel wiedergegeben.
 
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