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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Valenta, Eduard: Ueber die Herstellung rapid wirkender Entwickler mit Pyrogallol unter Anwendung ätzender Alkalien
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0120

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Io6 Ueber die Herstellung- rapid wirkender Entwickler u. s. w.

lieber die Herstellung rapid wirkender Entwickler mit
Pyrogallol unter Anwendung ätzender Alkalien.
Von Professor E. Valenta in Wien.
Das Pyrogallol ist ein dreiwertiges Phenol, dessen Zu-
sammensetzung der Formel
.OH
Q h^O-oh
XOH
entspricht. Es ist bekannt als Repräsentant einer Gruppe von
Hervorrufern, welche das latente Bild kräftig, aber langsam
und gradatim entwickeln, im Gegensätze zu den sogen. Rapid-
entwicklern, deren typischer Repräsentant das Metol ist.
Es hat als Entwickler neben einigen unangenehmen
Eigenschaften, zu denen das Braunfärben der Finger, die ge-
ringe Haltbarkeit gebrauchsfertiger Lösungen an der Luft
u. s. w. gehören, so viele gute Eigenschaften, wie z. B. die
Fähigkeit, durch Bromkaliumzusatz besonders leicht Ueber-
expositionen korrigieren zu können, die zarte Abstufung bei
großer Brillanz der Negative u. a., daß es trotz aller neuen
Entwicklersubstanzen noch immer einen ziemlich großen Kreis
von Anhängern besitzt.
Die Haltbarkeit des Pyrogallolentwicklers hängt u. a. von
der Art des verwendeten Alkalis ab. Als solches werden Soda,
Pottasche und Ammoniak in der Praxis verwendet, von welchen
das letztere die am wenigsten haltbaren Entwickler liefert.
Es ist ferner eine bekannte Tatsache, daß es nicht
möglich ist, Entwickler mit einem Ueberschusse an ätzenden
Alkalien (Aetzkali, Aetznatron) herzustellen, da solche Flüssig-
keiten, wenn sie mit Luft in Berührung kommen, sehr rasch
dunkelbraun werden und bei Entwicklung von Bromsilberplatten
sofort die Bildung eines totalen Schleiers zur Folge haben.
Bei Gegenwart eines Ueberschusses von ätzenden Alkalien
werden jedenfalls die Triphenolate des Pyrogallols
/O Na [K, Li)
C6HsH-ONa {K, Li)
^O Na (K, Li)
gebildet, welche nach dem oben Gesagten außerordentlich
leicht zersetzbar sind.
Außer den Triphenolaten müssen aber, wie aus der
Konstitutionsformel des Pyrogallols hervorgeht, noch Di- und
Monophenolate existieren, je nachdem in zwei oder in nur
einer Hydroxylgruppe der Wasserstoff durch das betreffende
 
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