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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Homolka, Benno: Ueber die Entwicklung des latenten photographischen Bildes vermittelst Chlorgold
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0119

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, Entwicklung des latenten Bildes vermittelst Chlorgold. I°S
io bis 15 Stunden belassen. Hierauf wurde im gewöhnlichen’,
sauren Fixierbade fixiert. Das Bild erscheint in der Durch-
sicht blau, im reflektierten Licht kupferrot, zwar hauchartig
dünn, jedoch — namentlich im reflektierten Licht — mit den
zartesten Details. Hat man länger belichtet, so erscheint das
Bild unklar, indem die ganze Platte mit einem kupferroten.
Schleier bedeckt ist.
II. Entwicklung von Bromsilber gelatin e-Papier.
Das Papier (N. P. G. matt) wurde unter einem Negativ
a/„ m von einer Gasflamme x/„ Minute belichtet, hierauf in das-
Entwicklungsbad gebracht und darin etwa 10 bis 12 Stunden
belassen. Zur Erzielung reiner Weissen ist es hierbei er-
forderlich, das Entwicklungsbad etwas anzusäuern, und zwar
am besten mit syrupöser (etwa 60prozentiger) Phosphorsäure,
von welcher man etwa 4 bis 5 g auf 1 Liter des Bades ver-
wendet. Nach beendeter Entwicklung wird im sauren Fixier-
bade fixiert. Das Bild erscheint ziemlich kräftig, klar, in
matt-kupferroter Farbe.
III. Entwicklung von Chlorsilber-Auskopierpapier.
Am besten eignet sich Chlorsilbergelatine-Papier; man
kann zwar dieselben Resultate auf Celloidinpapier erzielen,
jedoch wird hierbei die Arbeit während der langen Dauer der
Entwicklung durch das Ringeln des Papiers sehr erschwert.
Das Chlorsilbergelatine-Papier (Aristopapier von A. Pelzer)
wurde unter einem Negativ im zerstreuten Tageslichte etwa
15 bis 20 Sekunden belichtet, hierauf in fünf- bis sechsmal
gewechseltem, destilliertem Wasser gut ausgewaschen (worauf
es kaum einen sichtbaren Lichteindruck zeigte) und nunmehr
in das mit Phosphorsäure angesäuerte Bad gebracht. Die
Entwicklung schreitet hier ziemlich rasch voran und ist in
etwa 2 bis 3 Stunden beendet. Hierauf wird kurz gespült
und im sauren Fixierbade fixiert. Das Bild erscheint kräftig,
unter absoluter Wiedergabe aller, auch der zartesten Details,
in prächtig blauvioletter Farbe, eine Farbe, welche annähernd
nur etwa mit dem Helainsehen Rhodan-Jodkalium-Goldbade
erreicht werden kann.
Aehnliche Resultate erhält man mit den sogen. Chlor-
citrat-Diapositiv-Auskopierplatten; nur ist hier eine längere
Belichtung (etwa 2 bis 4 Minuten) erforderlich und das Wässern
der belichteten Platten überflüssig.
Dezember 1902.
 
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