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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Visbeck, K.: Apparate zu Aufnahmen mit Magnesiumlicht
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Eder, Josef Maria: Die photochemische Solarisation - ein Entwicklungsphänomen?
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0034

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Die photochemische Solarisation u. s. w.

Das Prinzip dieser Lampe ist: Erzielung einer breiten
Leuchtfläche durch den langgezogenen Brennerschlitz; Er-
höhung der Verbrennungsfähigkeit der Flamme und Ver-
größerung derselben durch den vorgelegten Cylinder, in dem
sich die durchgepreßte Luft mit einem leicht-
flüchtigen Gase (Benzin- oder Aetherdampf) mischt;
vollständiges Verbrennen des in die Weingeistflamme geblasenen
Magnesiums.
Die Vorbereitungen zur Aufnahme erstrecken sich auf:
I. Vorbereitung zu Hause: a) Füllen des Gascylinders mit
2 bis 3 Teelöffeln voll Benzin oder Aether; b) Füllen der dreh-
baren Magnesiummagazine mit ,, Sediniamagnesium
2. Bei der Aufnahme: a) Die „Sedinia“ erhält ihren für
die Aufnahme geeigneten Platz; b) die Brenner werden mit
Spiritus getränkt. Nach dem Instandsetzen des Apparates
fertig zur Aufnahme mit geöffneter Kassette, geschlossenem
Objektiv, werden c) die Brenner entzündet, der Objektivdeckel
abgenommen; d) durch einen kräftigen Druck auf den Ball
der ,.Sedinia“ wird dieselbe in Tätigkeit gesetzt, und die Auf-
nahme ist gemacht. — Man kaun drei Lampen mit einem
Kautschukgebläse in Tätigkeit setzen (siehe Fig. 4).
p: . Zu einer neuen Magnesiumaufnahme dreht man die
Magnesiummagazine aufrecht und wieder herunter, bringt den
Apparat wieder in Stand und kann von neuem losblitzen.
Für eine Aufnahme gelangt in jeder Lampe 0,5 g Magnesium
zur Verbrennung. Die Füllung der Magazine reicht für etwa
zehn Aufnahmen, dann muß neu gefüllt werden.

Die photochemische Solarisation — ein Entwicklungs-
phänomen ?
Von J. M. Eder in Wien.
Bekanntlich nimmt die Schwärzung einer belichteten
Bromsilbergelatineplatte im Entwickler nur bis zu einer
gewissen Maximalbelichtung zu, dagegen bei fortgesetzter
Belichtung wieder ab, welche Erscheinung man „Solarisation“
nennt. Es ist längst bekannt1), daß man dem Auftreten
der Solarisation durch zweckdienliches Entwickeln entgegen-

1) Die Ansicht, daß bei der Solarisation das durch Lichtwirkung ab-
gespaltene Brom eine Gerbung der Schicht und erschwertes Eindringen der
Entwicklerflüssigkeit bewirkte (Luther, Englisch), ist durch die Unter-
suchungen L üpp o - Cr am er s experimentell widerlegt worden'(vergl. Eders
„Jahrbuch f. Phot.“ 1901, S. 607; 1902, S. 482).
 
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