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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Visbeck, K.: Apparate zu Aufnahmen mit Magnesiumlicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0033

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Apparate zu Aufnahmen mit Magnesiumlicht.

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Die Verbrennung aller Blitzlichtpulver geschieht durch
direkte Zündung, entweder ohne Apparate mittels Salpeter-
papier oder Lunte, durch einen an einem Ende glühend ge-
machten Draht, oder mittels besonderer Apparate, von denen die
mit der bekannten Amorcezündung versehenen die am wenigsten
empfehlenswerten sind. Ist z. B. das Zündblättchen ganz mit
Pulver bedeckt, so explodiert wohl der Zündsatz, zündet jedoch
nicht, weil die nötige Luftzufuhr fehlt. Entfernt man das
Pulver, so tritt plötzliche und natürlich unerwartete Zündung ein.
Andere Apparate zünden durch Stichflammen, welche
durch Gummiball auf das
vor der Lampe liegende
Pulver schlagen.
Auch chemische Zün-
dung hat man ein geführt,
welche aber wegen des
damit verbundenen Mit-
führens von Schwefelsäure
wenig Anklang gefunden
hat.
Eine einfache Zündung
mittels Streichholz hat die
Blitzlichtlampe von Voltz,
Weiss & Co. in Straßburg.
In manchen Fällen
wird man die Anwendung
des Blitzpulvers vorziehen;
im allgemeinen ist jedoch
dem Pustlicht der Vor-
zug zu geben, da bei
diesem mit bedeutend
kleineren Mengen Magnesium ein sehr guter Lichteffekt zu
erzielen ist. Die Lichtwirkung selbst ist eine weichere.
Bedingung ist, daß der benutzte Apparat eine breite,
flächenförmige Flamme gibt. Alle mit besenförmiger oder
ringförmiger Flamme arbeitenden Apparate sind zu verwerfen,
dieselben konsumieren viel Magnesium und geben weniger
Licht, aber mehr Rauch. Unter den existierenden Pustlicht-
apparaten kann die Magnesiumlicht-Repetierlampe „Sedinia“
von Visbeck in Stettin unbedingt als ein allen Anforderungen
genügender Apparat bezeichnet werden, dessen Konstruktion
sowohl theoretisch wie auch praktisch in jeder Weise vollendet
und erprobt ist1).


Fig. 4.

1) Vergl. Kessler, „Phot. Corresp.“ 1902, S. 721.

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