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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Kassner, Carl: Amateurprogramme zum Nutzen der meterologischen Wissenschaft
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246 Amateurphotogramme u s. w.
Amateurphotogramme zum Nutzen der meteorologischen
Wissenschaft.
Von Dr, K. Kaßner in Berlin.
Die meisten Leser werden bei der Ueberschrift denken,
es solle in den nachstehenden Zeilen zum Photographieren
von Wolken und Blitzen angeregt werden. Dem ist jedoch
nur zu einem kleinen Teile so. Ich möchte hier vielmehr die
Frage beantworten: „Was soll ein Amateurphotograph auf-
nehmen, wenn er zum Fortschritt der meteorologischen
Wissenschaft beitragen will?“ Ich werde dabei auf das „Wie“
gar nicht eingehen, sondern nur das „Was“ behandeln, denn
es scheint mir dringend notwendig, hier die Kräfte zu sammeln
und ihnen zu zeigen, wo es jetzt besonders not tut.
Wir Meteorologen können ja nicht immer gerade da sein,
wo etwas Besonderes passiert, während es im Lande unzählige
Apparate gibt, deren Besitzer sich sicherlich freuen würden,
wenn ihr Name in der Wissenschaft zu Ansehen gelangt oder
doch wenigstens in deren Annalen verzeichnet wird. Es be-
darf dazu oft gar keiner großen Mühe, nur muß man etwas
von der Reporterfindigkeit besitzen und da, wo etwas passiert,
mit dem Apparate zur Hand sein. Auch pekuniären Vorteil
kann der Amateur, dem eine interessante Aufnahme glückte,
davon haben, denn nicht bloß haben meteorologische Institute
schon solche Bilder oder Platten gekauft, sondern es sind auch
viele illustrierte Zeitschriften eifrige Abnehmer dafür.
Die nachstehende Liste beansprucht nicht, eine voll-
ständige zu sein, aber sie dürfte schon hinreichend zeigen,
was alles mit Nutzen photographiert werden kann.
I. Wolken.
Man photographiere nicht jede beliebige Wolke oder
einen malerischen Wolkenhimmel, etwa bei Auf- oder Unter-
gang der Sonne; das hat meteorologisch keinen Wert. Er-
wünscht sind:
1. Reihenaufnahmen, d. h. man photographiere die-
selbe Wolke, bei der man starke Formveränderungen bemerkt,
in kürzeren Zwischenräumen, so daß man an den so erhaltenen
zeitlich aufeinanderfolgenden Bildern die Umgestaltung der
Wolke studieren kann (vergl. „Das Wetter“ XIII, S. 31 bis 33,
1896).
2. Aufnahmen von Gewitterwolken, worüber ich
das Nähere im Jahrg. 1901 dieses „Jahrbuchs“ gesagt habe.
 
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