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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Rheden, Josef: Der Stereokomparator und seine Bedeutung für die moderne Meßkunst
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Hauberrisser, Georg: Eine Methode, harte Negative in weiche überzuführen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0140

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12.6

Eine Methode, harte Negative in weiche überzuführen.

für die Prüfung von Wertpapieren auf ihre Echtheit; Ungleich-
heiten müssen hier nicht erst mühevoll aufgesucht werden,
sondern drängen sich von selbst auf. Und so wie hier, wird
sich der Stereokomparator auch auf vielen anderen Gebieten
noch als wertvolles Hilfsmittel erweisen.
Der Stereokomparator ist daher eine Erfindung von
epochaler Bedeutung, zu welcher nicht weniger der deutschen
Mechanik im allgemeinen als der Firma Zeiß und ihrem ver-
dienstvollen Mitarbeiter Dr. Pulfrich im besonderen Glück
zu wünschen ist.

Eine Methode, harte Negative in weiche überzuführen.
Von Dr. Gg. Hauberrisser in München.
Um weiche Negative in harte überzuführen, stehen uns
eine Reihe von vorzüglichen Verstärkungsmethoden zur Ver-
fügung; eine Milderung der Kontraste kann man nur
durch Ammonpersulfat erreichen. So vorzüglich dieses Mittel
auch ist, so hat es doch den Nachteil, daß auch Details in
den Schatten, besonders wenn sie sehr zart sind, angegriffen
werden. Ein weiterer Nachteil ist der, daß Ammonpersulfat
bei Negativen, die mit Amidol entwickelt sind, nicht in dieser
Weise wirkt.
Auf der Suche nach einer Methode, bei welcher jeglicher
Verlust ausgeschlossen ist, machte ich eine Reihe von Ver-
suchen mit der alten Methode, nach welcher das Silber des
Negativs in Chlorsilber übergeführt und das Negativ von neuem
mit einem weich arbeitenden Entwickler hervorgerufen wird.
Es gelang mir jedoch auf diese Weise nie, eine nennenswerte
Minderung der Kontraste zu erzielen. Das frisch in der Kälte
hergestellte Chlorsilber wird eben viel schneller reduziert als
das gereifte Bromsilber, so daß der Prozeß nicht rasch genug
unterbrochen werden kann. Durch eine Modifikation des
Entwicklers gelang es mir, jede gewünschte Abstufung im
Negativ herzustellen. Bekanntlich reicht an den dichtesten
Stellen des Negativs das reduzierte Silber bis zur Glasfläche,
während bei den Schattendetails der Silberniederschlag nur
an der Oberfläche sich befindet. Setzt man nun dem Ent-
wickler Alkohol zu, so gerbt dieser bekanntlich die Gelatine,
so daß der Entwickler in die Tiefe bis zum Glas nur sehr
langsam eindringen kann, während das auf der Oberfläche
befindliche Chlorsilber — also alle Halbtöne und Schatten-
details — sofort zu metallischem Silber reduziert wird. So-
bald das Negativ die gewünschte Kraft hat, hört man mit
 
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