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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Husnik, Jaroslav: Der Fortschritt im Dreifarbendruckverfahren
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Harting, Hans: Das Heliar
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0131

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Das Heliar.

117
Hier stößt man auf verschiedene Schwierigkeiten. Wenn auch
bei gutem Lichte und mit lichtstarkem Objektiv gearbeitet
wird, muß dennoch bei jeder einzelne Farbe einige Sekunden
exponiert werden, und namentlich geht sehr viel Zeit bei dem
Auswechseln der Filter verloren, so daß die aufgenommene
Person doch im ganzen etwa 25 bis 30 Sekunden ruhig sein
muß, und dies bedeutet schon recht viel verdorbene Auf-
nahmen.
Hat man jedoch glücklich getroffen und alle drei Auf-
nahmen scharf erhalten, ist das übrige ganz einfach; beim
Reinätzen, da man nicht, wie bei einer Aufnahme eines
Gemäldes, das Original die ganze Zeit bei der Hand haben
kann, hat der Aetzer mehr Freiheit, die jedoch nicht zum
Nachteil der Arbeit ist, da ja keine absolut genaue Farben-
treue verlangt wird, wie es bei Reproduktionen nach künst-
lerischen Werken der Fall ist.
Tn der Hand des Abdeckers bei der Reinätzung liegt dann
die Hauptarbeit, und von seinem Geschmack hängt auch das
Resultat ab.
Für die Praxis hat dies jedoch keine besondere Bedeutung;
denn der Druck könnte sich erst bei einer größeren Auflage
von etwa 500 bis 1000 Exemplaren rentieren; für so eine Anzahl
hat jedoch ein Privater in der Regel keinen Bedarf, und
bei einer kleineren Auflage kommt jedes einzelne Bild sehr
teuer.
Einen großen Fortschritt könnte die Anwendung des
Dreifarbenverfahrens für den Tiefdruck bedeuten; leider sind
die damit verbundenen Schwierigkeiten schwer zu beseitigen,
denn die durch das Befeuchten des Druckpapieres erfolgte
Ausdehnung desselben macht das Passen der Drucke fast un-
möglich. Wem es gelingt, diesen Uebelstand zu beseitigen,
der wird sich einen großen Verdienst um den Fortschritt des
Dreifarbendrucks erwerben.

Das Hellar.
Von Dr. H. Harting in Braunschweig.
Seit September 1902 wird in der Optischen Anstalt Voigt-
länder & Sohn in Braunschweig nach meinen Rechnungen
ein neues lichtstarkes Objektiv hergestellt, welches von astig-
matischen und akomatischen Fehlern befreit ist und in
folgendem in seinen Eigenschaften und Anwendungen kurz
beschrieben werden soll.
 
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