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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Valenta, Eduard: Ueber die Herstellung rapid wirkender Entwickler mit Pyrogallol unter Anwendung ätzender Alkalien
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Schwarzschild, Karl: Professor G. Jägers Theorie des photographischen Prozesses
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0122

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108 Prof. G. Jä gers Theorie des photographischen Prozesses.
Was die mit diesen Phenolatentwicklern erhaltenen Nega-
tive anbelangt, so zeigen dieselben gute Gradation. Mit 80 ccm
eines Kaliumphenolatentwicklers, bestehend aus 50 ccm Pyro-
sulfitlösung, 56 ccm einprozentiger Kalilauge und 44 ccm
Wasser, wurden fünf richtig exponierte Aufnahmen 13 X 18 cm
nacheinander je 3 Minuten entwickelt. Die fünfte war bereits
sehr dünn und daher unbrauchbar, während die ersten drei
brauchbare Negative ergaben. Die Schicht war bei keinem
der Bilder gefärbt.
Für praktische Zwecke wäre dieser Entwickler etwa wie
folgend zu modifizieren, indem man die Vorratslösungen A
und B, welche, getrennt aufbewahrt, haltbar sind, herstellt.
A) Pyro - Sulfitl ösung: Kristallisiertes Natriumsulfit
160 g, Wasser 500 ccm, Pyrogallol 25 g. Das Ganze ist mit
Wasser auf 1 Liter aufzufüllen.
B) A e t z alk ali 1 ösun g: 11,5 g Aetzkali oder 8 g Aetz-
natron in 1 Liter Wasser gelöst.
Man mischt: 1 Teil A, x Teil B und 1 Teil Wasser kurz
vor dem Gebrauche.

Professor G. Jägers Theorie des photographischen
Prozesses.
Von Prof. Dr. K. Schwarzschild in Göttingen.
Die Beziehungen zwischen Belichtungszeit, Belichtungs-
intensität, Entwicklungsdauer, Konzentration des Entwicklers
u. s. w. auf der einen Seite und der schließlich entstehenden
Schwärzung des Negativs auf der andern sind mehrfach der
experimentellen Untersuchung unterworfen worden. (Man
vergleiche insbesondere Eder, „System der Sensitometrie
photographischer Platten“, „Phot. Corresp.“ 1900. „Wiener
Sitzungsberichte“ 1899.) Prof. Dr. Gustav Jäger greift
zum ersten Male in seiner Abhandlung: „Zur Theorie des
photographischen Prozesses“ („Sitzungsberichte der Kaiserl.
Akademie der Wissenschaften“ in Wien 1902, Bel. ixij die
interessante Frage auf, wie diese Beziehungen mathematisch
zu fassen seien. Es handelt sich dabei nicht um die An-
passung einer Interpolationsformel an beobachtete Zahlen,
sondern um die mathematische Formulierung bestimmter
physikalischer Anschauungen. Es ist klar, daß damit in
eine prinzipiell wichtige Richtung eingelenkt ist. Denn das
Ziel der Theorie des photographischen Prozesses muß sein,
eine bestimmte physikalische Anschauung und die daraus
folgenden mathematischen Gesetze mit den Ergebnissen des
 
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