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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Valenta, Eduard: Ueber die Herstellung rapid wirkender Entwickler mit Pyrogallol unter Anwendung ätzender Alkalien
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0121

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Ueber die Herstellung rapid wirkender Entwickler u. s. w. IO7
Alkalimetall ersetzt wurde. Die Zusammensetzung dieser
Phenolate kann durch die Formeln
/OH /OH
Q Na (K, Li) und C6 H/0IL
Na (K, Li) X0 Na (K, Li)
zum Ausdrucke gebracht werden.
Es war nun die Frage, ob diese Phenolate ebenso leicht
zersetzlich und unbrauchbar zur Herstellung von Entwicklern
seien als das Triaikaliphenolat. Zur Entscheidung dieser
Frage stellte ich eine Reihe von Versuchen an.
Es wurde eine Pyro- Sulfitlösung bereitet, welche aus 25 g
Pyrogallol, 160 g kristallisiertem Natriumsulfit und 900 ccm
Wasser bestand. Zu je 50 ccm dieser Vorratslösung wurde so
viel Aetzalkali (Na OH, KO H, Li O H) in Form einer ein-
prozentigen Lösung des betreffenden Präparates gegeben, als
zur Ersetzung von ein, zwei, bezw. drei Wasserstoffatomen der
Hydroxylgruppen des Pyrogallols durch das betreffende Alkali-
metall-erforderlich war, und das Ganze durch Wasserzusatz
auf das Volumen von 150 ccm gebracht.
Das Resultat dieser Versuche zeigte, daß sich mit ätzenden
Alkalien, wenn man dieselben nur in jener Menge, welche zur
Bildung des M ono alkaliphenol ates notwendig ist, zu
obiger Sulfitlösung fügt, fast farblose, gut wirkende Entwickler
erzielen lassen, welche (mit Ausnahme des Lithiumentwicklers)
weit rapider als Pyrogallol-Sodaentwickler wirken. Von
den Dialkaliphenolaten erwies sich nur das Lithiumphenolat
brauchbar, während die Kalium- und Natriumphenolate zwar
außerordentlich rapid wirkten, aber schleierige Platten ergaben.
Die Triaikaliphenolate gaben sowohl bei Kalium und Natrium,
als auch bei Lithium unbrauchbare Resultate.
Nimmt man die Rapidität des Pyrogallol-Sodaentwicklers
= 1 an, so ergibt sich für die als Entwickler allein in Betracht
kommenden Monoalkaliphenolate folgende Relation:
Pyro - Natron = 3,3; Pyro - Kali = 3,6; Pyro-Lithion = 1;
also wird mit den ersteren beiden Entwicklern eine dreimal
größere Rapidität als bei Verwendung von Pyro-Soda erzielt.
Bei diesem letzteren Entwickler betrug die Zeit vom Er-
scheinen des Bildes bis zu jenem des neunten Feldes beim Ent-
wickeln einer normal belichteten Trockenplatte im Scheiner-
schen Sensitometer 25 Sekunden. Vergleicht man diese Zahl mit
denjenigen für Pyro-Kali-(Natron-)Entwickler (etwa 7 Sek.),
so wird man konstatieren können, daß diese Entwickler sich
eher an die sogen. Rapidentwickler anlehnen als an den lang-
sam und gradatim arbeitenden Pyro-Sodaentwickler.
 
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