Neue Gimaldincyanine. 3<->7
Empfindlichkeit für das eigentliche Rot des Spektrums fast
völlig abgeht.
Wir versuchten deshalb, Chinaldincyanine von blauerer
Nuance herzustellen, die der photographischen Platte voraus-
sichtlich eine höhere Rotempfindlichkeit erteilen würden.
Da die von Miethe schon geprüften Chinaldin-Methyl-,
Aethyl-, Propyl-, Butyl- u. s. w. Cymnine sich in Nuance
und Sensibilisierungsvermögen nur ganz unwesentlich unter-
scheiden, war keine Aussicht vorhanden, das oben erwähnte
Ziel durch Variation der an den Stickstoff des Farbstoff-
moleküls gebundenen Alkylreste zu erreichen.
Von viel größerem Einfluß auf den Charakter der Farb-
stoffe zeigte sich die Einführung von Methylgruppen in die
aromatischen Kerne des Moleküls, und zwar ergaben die aus
^»-Tolüchinaldin und p -Toluchinolin entstehenden Cyanine
besonders günstige Resultate. Das der Einfachheit halber
mit Orthochrom T bezeichnete ^-Toluchinaldin-^-Toluchinolin-
äthylcyaninjodid besitzt eine bedeutend blauere Nuance als
•das alte Chinaldincyanin und verleiht der photographischen
Platte eine annähernd doppelt so große Empfindlichkeit für
Orangerot als dieses. Sehr wirksam ist auch Toluchinaldin-
Chinolincyaninmethyljodid.
Im weiteren Verlauf unserer Untersuchungen wurde eine
.ganze Reihe von neuen Cyaninen aufgefunden, bei denen ein
oder mehrere Wasserstoffatome der aromatischen Kerne durch
CH%, OCHn, OC^H-n, CI oder Br ersetzt sind. Es zeigte
sich, daß die orthosubstituierten Chinolinbasen überhaupt nicht
zur Cyaninbildung fähig sind, daß dagegen die meta- und
para-substituierten fast immer Farbstoffe liefern, die sich, wie
auch die seither bekannten Cyanine, durch ein hervorragendes
Kristallisationsvermögen auszeichnen.
Diese chemischen Arbeiten sind zur Zeit noch nicht ganz
abgeschlossen, und die genaue Untersuchung der zahlreichen
neuen Farbstoffe auf ihr Sensibilisierungsvermögen, die von
Eder und Valenta übernommen ist, dürfte noch manches
interessante und praktisch wertvolle Resultat zu Tage fördern.
April 1903.
Empfindlichkeit für das eigentliche Rot des Spektrums fast
völlig abgeht.
Wir versuchten deshalb, Chinaldincyanine von blauerer
Nuance herzustellen, die der photographischen Platte voraus-
sichtlich eine höhere Rotempfindlichkeit erteilen würden.
Da die von Miethe schon geprüften Chinaldin-Methyl-,
Aethyl-, Propyl-, Butyl- u. s. w. Cymnine sich in Nuance
und Sensibilisierungsvermögen nur ganz unwesentlich unter-
scheiden, war keine Aussicht vorhanden, das oben erwähnte
Ziel durch Variation der an den Stickstoff des Farbstoff-
moleküls gebundenen Alkylreste zu erreichen.
Von viel größerem Einfluß auf den Charakter der Farb-
stoffe zeigte sich die Einführung von Methylgruppen in die
aromatischen Kerne des Moleküls, und zwar ergaben die aus
^»-Tolüchinaldin und p -Toluchinolin entstehenden Cyanine
besonders günstige Resultate. Das der Einfachheit halber
mit Orthochrom T bezeichnete ^-Toluchinaldin-^-Toluchinolin-
äthylcyaninjodid besitzt eine bedeutend blauere Nuance als
•das alte Chinaldincyanin und verleiht der photographischen
Platte eine annähernd doppelt so große Empfindlichkeit für
Orangerot als dieses. Sehr wirksam ist auch Toluchinaldin-
Chinolincyaninmethyljodid.
Im weiteren Verlauf unserer Untersuchungen wurde eine
.ganze Reihe von neuen Cyaninen aufgefunden, bei denen ein
oder mehrere Wasserstoffatome der aromatischen Kerne durch
CH%, OCHn, OC^H-n, CI oder Br ersetzt sind. Es zeigte
sich, daß die orthosubstituierten Chinolinbasen überhaupt nicht
zur Cyaninbildung fähig sind, daß dagegen die meta- und
para-substituierten fast immer Farbstoffe liefern, die sich, wie
auch die seither bekannten Cyanine, durch ein hervorragendes
Kristallisationsvermögen auszeichnen.
Diese chemischen Arbeiten sind zur Zeit noch nicht ganz
abgeschlossen, und die genaue Untersuchung der zahlreichen
neuen Farbstoffe auf ihr Sensibilisierungsvermögen, die von
Eder und Valenta übernommen ist, dürfte noch manches
interessante und praktisch wertvolle Resultat zu Tage fördern.
April 1903.