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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Aarland, Georg: Ueber Lichtfilter
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0110

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Ueber Lichtfilter.

durchaus nicht leicht ist. Zu Flüssigkeitsfiltern sind Glas-
cuvetten erforderlich, deren Anschaffungskosten sehr erheblich
und deren Instandhaltung recht umständlich ist. Sie können
nur im Atelier benutzt werden, und zwar vorzugsweise vor
dem Objektiv. Die drei Teilbilder fallen bei gleicher Ein-
ste lung ungleich groß aus, wenn man keine Apochromate
anwendet. Dasselbe findet statt, wenn man Trockenfilter vor
oder hinter dem Objektiv einschaltet. Ich halte es für das
richtigste, in allen Fällen die Filter direkt vor der Platte
.anzubringen. Die Handhabung der Trockenfilter ist die
■denkbar einfachste, die Haltbarkeit bei sorgfältiger Behandlung
unbegrenzt lange.
In der Reproduktionstechnik sind solche Filter schon
lange im Gebrauch. Schwierigkeiten bereitete nur die Her-
stellung größerer Formate. Schon Trockenfilter in Größen
von 24X-3ocm sind nicht leicht tadellos anzufertigen. Die
Fehler sind sehr mannigfaltige, und namentlich die ungleiche
Schicht derartiger Filter erkennt man bei spektroskopischer
Prüfung. Bei den Filtern, die von Voigtländer & Sohn
in Braunschweig in den Handel gebracht werden, fallen diese
Fehler fort. Die Schicht ist infolge der eigenartigen An-
fertigung überall gleich dick, somit die Lichtdurchlässigkeit
eine absolut gleichmäßige und, was das Wesentlichste dabei
ist, sie lassen sich in den größten Formaten tadellos erzeugen.
Dies konnte man bisher nicht, und das ist wohl auch der
■Grund, weshalb von manchen Seiten wieder auf die umständ-
lichen Glascuvetten zurückgegriffen wurde. Wer je mit guten
Trockenfiltern direkt vor der Platte gearbeitet hat, wird auch
dabei bleiben. Die Kosten für selbst recht große Trocken-
filter, wie sie von genannter Firma geliefert werden, sind
kaum so bedeutend wie für einen Satz Glascuvetten. Allein
nicht nur in der Reproduktionstechnik sollte man sich der-
.artiger Filter bedienen, auch beim Berufsphotographen und
in der Amateurphotographie sollten sie allmählich eingebürgert
werden. Die Vorteile sind nicht zu unterschätzen. Freilich
müssten sich die Fabrikanten bequemen, in der Kamera, vor
der Kassette, Schieber anzubringen, in die die verschiedenen
Lichtfilter eingesetzt werden und auf diese Weise schnell und
leicht auszuwechseln sind. Eine solche Einrichtuug ist bei
jeder Kamera-Konstruktion einzuschalten, und sie würde zur
Vervollkommnung viel beitragen. Eine derart vorgerichtete
Kamera kann dann ebenso gut für Momentaufnahmen, mit
•oder ohne Gelbfilter, wie auch für Dreifarbenaufnahmen be-
nutzt werden. Das Anbriugen runder Filter vor oder hinter
dem Objektiv käme in Wegfall, die Kamera würde vielseitiger,
 
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