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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Krüss, Andres Hugo: Ueber die Flimmerphotometrie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0124
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HO

Ueber die Flimmerpbotometrie.

des Lichteindrucks statthat; dazu ist je nach der Beleuchtungs-
strecke eine Zeit von 1/17 bis 1/24 Sekunde erforderlich. Ge-
schieht der Wechsel langsamer, so entsteht im Auge die
Empfindung des Flimmerns. Dieses Flimmern würde im all-
gemeinen also auftreten, wenn eine Fläche abwechselnd von
zwei Lichtquellen beleuchtet würde bei einer nur geringen
Wechselzahl von etwa zehnmal in der Sekunde. Es würde
über in demselben Augenblick aufhören, in welchem die beiden
Lichtquellen die gleiche Beleuchtungsstärke auf die weiße
Fläche ausübten. Das Prinzip des Flimmerphotometers ist
damit gegeben. Man beleuchtet den Photometerschirm ab-
wechselnd durch je eine der beiden zu vergleichenden Licht-
quellen und verschiebt die Vorrichtung zwischen den beiden
Lichtquellen, bis eine Stelle gefunden ist, wo kein Flimmern
•empfunden wird. Bei gleichfarbigen Lichtquellen ist diese
Methode vollkommen klar, sie ergibt aus dem Verhältnis der
Entfernungen vom Photometerschirm in üblicher Weise das
Verhältnis der Intensitäten.
Nun hat aber Rood schon 1893 gefunden, daß man zu
jedem farbigen Licht eine solche Menge weißen Lichtes finden
kann, daß bei wechselnder Einwirkung auf eine weiße Fläche
diese ruhig beleuchtet erscheint und kein Flimmern zeigt.
Er schloß daraus, daß die Flimmerphotometrie ein Mittel sei,
verschiedenfarbige Lichtquellen miteinander auf ihre Hellig-
keit zu vergleichen; es würde dabei also auf den Farben-
unterschied gar nicht ankommen, sondern nur auf den Hellig-
keitsunterschied. Das soll allerdings noch bewiesen werden;
■ob es allgemein gültig ist, ist noch äußerst zweifelhaft, vor-
aussichtlich läßt es sich gar nicht exakt nachweiseil. Im
einzelnen Falle kann mau sich allerdings ein Urteil darüber
bilden. Mißt man die Helligkeit eines Gasglühlichtbrenners
-durch Vergleich mit der Hefnerlampe einmal mit einem
Lummer-Brodhunschen Photometerkopf, das andere Mal
mit einem Flimmerphotometer, so erhält man unter gewissen
Vorsichtsmaßregeln das gleiche Resultat.
DerVorgangbei diesen flimmerphotometrischen Messungen
ist nach meinen Beobachtungen der, daß man bei ganz geringer
Wechselgeschwindigkeit zwischen den beiden Beleuchtungen
jede derselben noch getrennt wahrnimmt, daß aber bei geringer
Steigerung der Geschwindigkeit die Wahrnehmung des Farben-
unterschiedes aufhört und der Photometerschirm mit der Misch-
farbe beleuchtet erscheint; das Flimmern findet in dieser
Mischfarbe statt und hört auf bei Herstellung gleicher Inten-
sität. Bei der Vergleichung der rötlichen Flamme der Hefner-
lampe mit dem grünlichblauen Lichte des Gasglühlichtbrenners
 
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