Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

DOI Artikel:
Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0440
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
426

Anwendung der Photographie in der Wissenschaft.

in natürlichen Farben verdanken wir Hauptmann Houdnik,
.„Phot. Corresp.“ 1903, S. 36; auch dieses „Jahrbuch“ 1903,
S. 454].

Anwendung der Photographie in der Wissenschaft.
Ueber den menschlichen Sehpurpur und seine
Bedeutung für das Sehen siehe Professor Arthur Königs
.„Gesammelte Abhandlungen zur physiologischen Optik“,
S. 338 (J. A. Barth, Leipzig 1903).
Photographie des Augenhintergrundes. Der auf
■dem Gebiete der Photographie des Augenhintergrundes un-
ermüdliche Berliner Augenarzt Dr. W. Thorner. hat neuer-
dings sehr bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Sein Apparat
(vergl. „Berliner klinische Wochenschrift“ 1902, Nr. 43, und
Sitzungsprotokoll der Freien photographischen Vereinigung
zu Berlin im November-Heft 1902 der „Phot. Rundschau“)
erfuhr folgende Verbesserungen: Die Schale für die Aufnahme
des Magnesiumblitzpulvers wurde so angeordnet, daß der
hellste Teil des Blitzes bei der Aufnahme zur Wirksamkeit
.gelangt; das früher vorhandene Prisma mit zweifacher Reflexion
wurde durch ein total reflektierendes Prisma ersetzt, wodurch
etwa 15 Prozent Licht gewonnen wird; das bisher benutzte
Objektiv von 75 mm Brennweite ist durch ein Planar von
50 mm Brenweite ersetzt. Dank diesen Verbesserungen gelang
■es Dr. Thorner, eine große Reihe tadelloser Aufnahmen des
Augenhintergrundes vom gesunden und kranken menschlichen
Auge herzustellen („Phot. Rundschau“ 1903, S. 158).
Eine photographische Kamera zur Herstellung von Ab-
bildungen des Augenhintergrundes, gekennzeichnet durch eine
Glühlampe, deren Licht mittels Spiegels in das Auge reflektiert
wird, stellte J. Färber her (Deutsches Gebrauchsmuster
Nr. 202762; ,, Die phot. Industrie“ 1903, S. 591). Fig. 181 zeigt
die Anordnung des Apparates.
Zur gerichtlichen Photographie. Eine besondere
Abteilung der photographischen Expertise der geschriebenen
Dokumente bildet die Entdeckung von unsichtbaren Schriften.
Bertillon hat zuerst beobachtet, daß weißes Papier in Be-
rührung mit einer Tintenschrift von dieser ein unsichtbares
Bild aufnimmt, das durch Hitze entwickelt werden kann, z. B.
mittels eines Bügeleisens, das bis zum Versengen erhitzt ist. Auf
diese Weise treten auf Dokumenten auch fortradierte Schrift-
züge wieder hervor, und zwar viel stärker als Schriftzüge, die
nach der Rasur frisch darüber gemacht waren. Gallus-Eisen-
 
Annotationen