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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0439

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Lichthöfe. — Solarisation u. s. w. 425-
hindern aber trotzdem aus einem noch unbekannten Grunde-
die Solarisation.
Professor Schaum erwähnt, daß bindemittelfreie-
Bromsilberschichten alle Phänomene der Solarisation
geben. Persulfat, Chromsäüre ätzen das Solarisationsbild weg
(vergl. „Phot. Corresp.“ 1902, S. 645), gerade wie es bei ge-
wöhnlichen Bromsilberschichten der Fall ist. Schaum folgert,,
daß die „Gerbung“ der belichteten Bromsilberschicht beim
Solarisationsphänomen keine Rolle spiele. Die Gerbungs-
theorie, wie sie durch Englisch und Luther vertreten sei,,
passe nicht auf die von ihm beobachteten Phänomene (,, Phot.
Corresp.“ 1903, S. 456).
Ueber den Glanz solarisierter Schichten siehe
Lüppo-Cramer („Phot. Corresp.“ 1903, S. 494).
Periodische S ch w är z u n gs s ch wankun g en im
S olarisation s gebiet haben Englisch und-Precht
angegeben („Zeitschr. f. wissensch. Phot.“ 1904, S. 364).
Eine Umkehrung des Negativs in ein Positiv beim Ent-
wickeln sehr kurz exponierter Platten kann unter gewissen
Umständen stattfinden und gibt ähnliche Effekte, wie die be-
kannte Solarisation bei Ueberbelichtung. Waterhouse hatte
solche Phänomene erhalten beim Hervorrufen von Bromsilber-
platten mit thiocarbamidhaltigem Entwickler (1890 und 1891);.
John Sterry erzielte sie durch Nebenbelichtung („Brit. Journ..
Phot.“ 1893, S. 686). Sterry fand, daß gewisse Arten von
„chemischem Schleier“ in Emulsionen durch schwaches Licht
beseitigt werden, z. B. durch eine Belichtung, die ungefähr
hinreicht, den ersten Anstoß zum Entstehen eines entwücklungs-
fähigen Bildes zu geben, d. i. weniger, als man für ein normales
Negativ braucht. Namentlich Chlorsilb ergelatine mit
Hervorrufer ohne Zusatz von Verzögerern ist für diesen Versuch
geeignet; man erhält ein positives Umkehrungsbild („The-
Phot. Journal“ 1903, Bd. 43, S. 290).
Umkehrungserscheinungen bei starker Ueber-
exposition: Herstellung von direkten Positiven auf
Silberschichten bei Gegenwart von Jodkalium.
Davanne knüpft an die sehr alten Ausführungen von
Bayard und Poitevin an, welche am Licht geschwärztes
Chlorsilberpapier mit Jodkaliumlösung tränkten und neuerlich
unter einer Zeichnung (Positiv) belichteten, wobei eine positive
Kopie entstand. Dasselbe Phänomen gelingt beim Hervor-
ruf ungsverfahren, und Davanne wandte es auf Bromsilber-
gelatine an („Bull. Soc. franc. Phot.“ 1903, S. 321). [Die An-
wendung ganz desselben Prinzipes auf die direkte Photographie-
 
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