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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Aarland, Georg: Anfertigen der Teilnegative für den Dreifarbendruck
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Schaum, Karl: Versuche mit bindemittelfreiem Bromsilber
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0088

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Versuche mit bindemittelfreiem Bromsilber.

gehört in erster Linie einheitliche Sensibilisierung für alle
drei Teilnegative und ebenso gleich lange Entwicklung für
dieselben. Das dürfte jedenfalls das Grundprinzip bei der
Herstellung der Teilnegative für den Dreifarbendruck sein.
Daß es damit allein nicht getan ist, daß vielmehr reiche Er-
fahrung dazu gehört, gute Arbeit zu leisten, wird nach dem
vorher Gesagten ohne weiteres ersichtlich sein, denn es müssen
auch die Belichtungszeiten für jedes der Teilnegative richtige
sein. Ferner muß die Wahl der Lichtfilter die entsprechende
sein, kurz, es spielen so viel Faktoren eine wichtige Rolle, daß
die Benutzung aller Hilfsmittel, die das Dreifarben verfahren
in seiner Handhabung vereinfachen helfen, dringend geboten
erscheint.

Versuche mit bindemittelfreiem Bromsilber.
Von Prof. Dr. Karl Schaum in Marburg a. L.
Die außerordentlich zahlreichen Versuche physikalischer
und chemischer Natur, welche zur xAufklärung der photo-
graphischen Prozesse an Gelatine- und Kollodiumplatten an-
gestellt worden sind, haben zu keinen einheitlichen Resul-
taten geführt, was ohne Frage zum großen Teil auf die
schwer zu ergründende Art der Mitwirkung des Bindemittels
zurückzuführen ist. Es schien mir daher wünschenswert, an
bindemittelfreien Schichten, wie sie z. B. Luther1) zur Unter-
suchung der Gesetze für umkehrbare photochemische Prozesse
verwendet hat, die verschiedenen photographischen Vorgänge
zu studieren. Die Resultate der Untersuchungen, welche ich
in Gemeinschaft mit Herrn W. Braun ausgeführt habe, sollen
in folgendem kurz beschrieben werden; wenn dabei eine
Wiederholung älterer Versuche vorkommt, so ist das mit
Rücksicht auf die zahlreichen Widersprüche und Unklarheiten
in der photographischen Literatur wohl nicht überflüssig.
Die Herstellung der Platten geschah ungefähr nach
Luthers Vorschrift; sorgfältig gereinigte Mattscheiben 2:9 cm
wurden in einer großen Schale mit Spiegelglasboden aus-
nivelliert, die Schale mit einer Lösung von 2,5 g Ammonium-
bromid in 500 ccm destilliertem Wasser gefüllt und langsam
unter sehr vorsichtigem Umrühren mit 3 g Silbernitrat in
50 ccm destilliertem Wasser versetzt. Die Sedimentation ist
nach zwei Tagen vollendet; vor dem Auswaschen läßt man
die Schicht am besten erst trocknen, weil sie dann durch das

1) „Zeitschr. f. phys. Chemie“ 1899, 30, S. 628.
 
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