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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Rapp, Raimund: Auskopierbare Sepia-Platindrucke mit glänzender Oberfläche
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Euryplan, ein neuer, patentierter Anastigmat (D. R.-P. 135742)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0049

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Euryplan, ein neuer, patentierter Anastigmat.

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Auf keinen Fall fand ich es vorteilhaft, das Papier vor
dem Kopieren dem Einflüsse von großer Feuchtigkeit aus-
zusetzen, weil es dann flaue, kraftlose Kopieen liefert. Bis zu
einer gewissen Grenze läßt sich diese Erscheinung wohl ver-
werten, um harte Negative weicher zu kopieren, doch darf
man hiervon nicht zu viel erwarten, weil es schwer ist, den
genauen Grad der Feuchtigkeit im Papier zu kontrollieren.
Ist das Papier sehr trocken, so kopiert es nicht aus und muß
nachträglich mit Oxalat entwickelt werden. In vielen solchen
Fällen genügt jedoch das bloße Anhauchen der Kopie, um
das Bild erscheinen zu lassen. Fixiert wird in sehr verdünnter
Salzsäure (1:100), worauf man eine halbe Stunde wässert.
Um den Bildern den erwähnten Glanz zu verleihen, bringt
man sie feucht an einen warmen Ort, wobei der Leim er-
weicht und die Oberfläche glänzend eintrocknet. Ein nach-
trägliches Ueberziehen mit einem Lack (Dammar- oder Sandarak-
lack) verleiht den Platindrucken Hochglanz.
Bei Verwendung der gewöhnlichen Ferridoxalatlösung an
Stelle des Ammoniumferridoxalates erhält man ein nicht aus-
kopferendes Entwicklungspapier.

Euryplan, ein neuer, patentierter Anastigmat
(D. R.-P. (35742).
Mitteilung aus der Optischen Anstalt von Gebrüder Schulze
in Potsdam.
Mancher Fachmann, aber auch mancher Amateur, der
früher Neuheiten auf dem Gebiete der photographischen Optik
und des photographischen Objektivs mit Interesse verfolgte,
wird heutzutage der Nachricht über das Erscheinen irgend
einer neuen Objektivkonstruktion vielleicht kaum noch Be-
achtung schenken, und nicht ganz mit Unrecht; denn abgesehen
von einer oder zwei wirklichen N e u - Konstruktionen eines
bekannten Werkes, wurde doch das Publikum zu oft alarmiert
durch Nachrichten von „gänzlich neuen“ Objektivformen,
welch letztere indessen sich bei genauem Hinsehen alle immer
wieder nur als die bekannten Neubearbeitungen jenes alten
Objektivtypus entpuppten, der in seiner Urform ehemals einem
ganz anderen Zwecke gedient hatte. Durch Veröffentlichungen
allenthalben bekannt geworden, und daher durch Patent nicht
geschützt, wurde nun dieser Objektivtypus mancherorts freudig
acceptiert.
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