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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Hartmann, J.: Messung und Bedeutung des Oeffnungsfaktors
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Lüppo-Cramer, Henricus: Ueber die Lichtempfindlichkeit des Silberoxyds und der Ammoniumverbindungen des Quecksilbers
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0024

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IO Ueber die Lichtempfindlichkeit des Silberoxyds u. s. w.
Man erhält somit durch diese Messungen auch den Wert
der Brennweite F für die einzelnen Zonen vom Durchmesser H;
einen ähnlichen Gedanken hat auch Abbe bei seinem Foko-
meter nutzbar gemacht.
Näheres über dieses Verfahren zur Bestimmung von E
und F habe ich an anderer Stelle mitgeteilt.
Potsdam, Astrophys. Observatorium, Dezember 1903.

Ueber die Lichtempfindlichkeit des Silberoxyds
und der Ammoniumverbindungen des Quecksilbers.
Von Dr. Lüppo-Cramer in Frankfurt a. M.
(Mitteilungen aus dem wissenschaftlichen Laboratorium der
Trockenplattenfabrik Dr. C. Schleußner, Akt.-Ges.,
Frankfurt a. M.)
I. Silberoxyd.
Wie ich früher1) berichtete, ließen sich Emulsionen von
den Oxyden des Silbers und des Quecksilbers weder in Gelatine
noch in Kollodium erzeugen, da der Leim koaguliert und das
Pyroxilin zersetzt wird.
Wendet man bei der Ausfällung anstatt fixer Alkalien
Ammoniak an, so erhält man eine Silberoxyd-Emulsion ohne
Koagulation der Gelatine, während Quecksilbersalze bekannt-
lich Amidverbindungen liefern, die sich ebenfalls ohne die
störende Nebenerscheinung der Koagulation in Gelatine emul-
gieren lassen.
Um bei der Darstellung der Silberoxyd-Emulsion nach
Möglichkeit eine Reduktion zu vermeiden, erzeugte ich das
Oxyd zunächst in kalter Gummiarabikum-Lösung, ohne über-
schüssiges Ammoniak. Zu 200 ccm Gummilösung (1 : 10)
wurden 20 g Silbernitrat in 100 ccm Wasser und bei 15 Grad
beider Lösungen 8,5 ccm Ammoniak (spez. Gew. 0,91) -J-40 ccm
Wasser gegeben. Nach Zusatz von 50 g Gelatine, gelöst in
150 ccm Wasser (30 Grad) wurde die Emulsion sofort auf Eis
gegossen und nach dem Erstarren sofort gewaschen und bei
möglichst niedriger Schmelztemperatur gegossen.
Man sieht bei der Emulgierung nicht die Entstehung
des dunklen Oxydes, die Lösung ist glasblank und nicht ein-
mal opalisierend wie eine Lippmann-Emulsion. Beim Er-
wärmen einer Probe tritt sofort Dunkelfärbung ein, was aber

1) Siehe dieses „Jahrbuch“ für 1903, S. 39.
 
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