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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Husnik, Jaroslav: Ueber die Beschaffenheit der Negative und Positive beim Dreifarbendruck
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Kinematographie: (Ernemann-"Kino")
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0067

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Kinematographie.

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retten, also in kleinen Details; bei großen Flächen erscheint
dies unnötig, da solche leicht beim Reinätzen aufgehellt
werden können, was bei kleinen Flächen nur dann möglich
ist, wenn die Zeichnung gut sichtbar ist.
Von einem solchen Negative wird ein reichlich exponiertes,
weiches Diapositiv hergestellt, wobei man eventuell noch die
allerfeinste Zeichnung im Licht etwas verstärken kann, um
danach ein autotypisches Negativ zu machen.
Auch von diesem gilt das bereits Gesagte; bei harten,
stark geschlossenen Negativen verschwindet die feine Zeich-
nung, was am meisten zu vermeiden ist.
Wenn auch die Kopie von solchen Negativen auf Metall
etwas flauer aussieht, kann man immer bei der Aetzung nach-
helfen; man setzt sich aber dabei nicht der Gefahr aus, die
Zeichnung im Lichte zu verlieren, welche dann auf keine Art
hineingebracht werden kann, da der Aetzer keinen Anhalts-
punkt beim Abdecken besitzt.
Nur durch genaue Befolgung dieser Vorsichtsmaßregel
wird es dem tüchtigen Aetzer möglich sein, gute Resultate
zu erzielen.

Kinematographie.
(Erne mann-.,,Kino“.)
Was der Kinematographie bislang noch fehlte, um die
Natur in völlig realistischer Weise wiedergeben zu können,
war einesteils die natürliche Farbe, andernteils die natürliche
Bewegung. Das Problem der Farbenwiedergabe ist zwar
praktisch noch nicht vollkommen gelöst worden, die Be-
wegungswiedergabe ist dagegen seit Erfindung des Kine-
matographen eine vollendete Tatsache.
Was dem Kinematographen bisher die segensreiche Aus-
breitung der ihm innewohnenden Kräfte und Fähigkeiten
erschwerte, war der Umstand, daß er als kostspieliger Schau-
apparat meist nur von Personen benutzt wurde, welche mit
Hilfe desselben Geld verdienen wollten. Er war also keines-
wegs überall und zu jeder Zeit zugänglich; die Familie und
selbst die Schulen waren ihm bisher seines hohen Preises
wegen verschlossen. Durch die Einführung des neuen ver-
einfachten Apparates Ern eman n-„ Kin o “ ist dies anders
geworden, der Preis desselben beträgt nur 150 Mk.
Und dadurch, daß nunmehr jedermann im stände ist,
seine Kinematographenbilder selbst aufzunehmen, tritt zu den
 
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