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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Quincke, Georg: Bildung von Schaumwänden, Beugungsgittern und Perlmutterfarben durch Belichtung von Leimchromat, Bromsilbergelatine, Kieselsäure, Eiweiß u. s. w.: eine neue Wirkung des Lichtes
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Pfaundler von Hadermur, Leopold: Ueber die Zenkerschen Streifen in nach Lippmanns Verfahren hergestellten Photographieen sich überdeckender Spektra und ihre Bedeutung für die Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens bei gemischen Farben
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0243

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Ueber die Zenkerschen Streifen u. s. w.

229

Die Aetherwellen erschüttern die in labilem Gleichgewicht
befindlichen Teilchen der übersättigten Lösung des Nieder-
schlages. Die Abscheidung des Niederschlages erfolgt um so
schneller, je größer die Resonanz ist, welche von der Konzen-
tration der Lösungen und der Lebensdauer des Niederschlages
abhängt.

Ueber die Zenkerschen Streifen in
nach Lippmanns Verfahren hergestellten Photographieen
sich überdeckender Spektra und ihre Bedeutung für die
Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens bei gemischten
Farben.
Von Hofrat Prof. Dr. L. Pfaundler in Graz.
Es ist durch zahlreiche Proben erwiesen, daß mittels des
bekannten Lippmannschen Verfahrens gelungene photo-
graphische Bilder von Spektren erhalten werden können.
Auch bei anderen lebhaft gefärbten Objekten, wie bunten
Vasen, Papageien u. s. w. sind befriedigende Resultate erzielt
worden, weniger befriedigende bei Porträts und Landschaften;
diese Erfahrungen weisen darauf hin, daß das Lippmannsche
Verfahren wohl für homogene Farben sichere Resultate er-
möglicht, daß dies aber nicht in gleichem Maße bei ge-
mischten, also nicht gesättigten Farben der Fall zu sein
scheint.
Eine exakte, experimentelle Untersuchung wäre in der
Weise zu führen, daß man auf die Lippmannsche Platte
gleichzeitig zwei sich überkreuzende Spektra entwirft und
nach der Fertigstellung der Photographie untersucht, ob die
Platte an der Stelle der übereinander fallenden Farbenpaare
überall die nämliche Mischfarbe in relativ richtiger Helligkeit
erscheinen läßt, wie diese dem Auge beim Anblick der ge-
kreuzten Spektra erscheint. Dieser Versuch ist meines
Wissens noch nicht gemacht. Wohl aber hat Dr. R. Neu-
hauß auf dieselbe Platte nacheinander sich überdeckende
Spektren einwirken lassen und nachher die Platte entwickelt
und nach der von Prof. Dr. Wiener angegebenen Methode1)
mit einem prismatischen Deckglase montiert2).
Insofern man annehmen darf, daß die gleichzeitige Ex-
position dasselbe oder doch nahe dasselbe Resultat ergeben

1) „Wiedem. Arm.“, Bd. 6g, 1899.
2) Ich spreche Herrn Dr. Neuhauß für die leihweise Ueberlassung
dieser schönen Präparate meinen verbindlichsten Dank aus.
 
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