Ersatz der Alkalien durch. Ketone und Aldehyde u. s. w. I03
Amidogruppe, so ist die entwickelnde Eigenschaft ohne Alkali,
besonders im letzteren Falle, zu schwach, um praktisch ver-
wendet zu werden.
3. Die reduzierende Kraft findet sich bedeutend verstärkt
in dem Falle, da die entwickelnde Funktion zweimal vor-
handen ist, wenn diese zwei Amidogruppen enthält. Dann
kann der Entwickler ohne Alkali praktisch verwendet werden.
4. Die reduzierende Kraft wird gleichfalls erhöhen, wenn
auch schwächer als in dem vorhergehenden Fall, wenn die
basische Funktion des Entwicklers durch die Hydroxyle eine
Verbindung von phenolartigem Charakter, die selbstent-
wickelnde Eigenschaften hat, in eine salzartige Verbindung
übergeführt wird. Der Entwickler ist dann gleichfalls ohne
Alkali praktisch verwendbar.
5. Die salzartigen Verbindungen der basischen Funktionen
eines Entwicklers mit hydroxylierten Phenolen, die keine ent-
wickelnden Eigenschaften besitzen, oder auch von hydroxy-
lierten Phenolen mit aromatischen Aminen, die keine ent-
wickelnde Funktion enthalten, liefern in keinem Falle
Verbindungen, die ohne Zusatz von Alkali praktisch als Ent-
wickler verwendet werden können.
Der Ersatz der Alkalien durch Ketone
und Aldehyde in den photographischen Entwicklern.
Von Leopold Lobei1).
Der Ersatz der Alkalien in den photographischen Ent-
wicklern durch organische Verbindungen ist zum ersten Male
von den Gebrüdern Lumiere und Seyewetz gewürdigt
worden. Ihr erster Versuch über diesen Gegenstand2 3) hatte
die Einführung des Dimethylketons oder des gewöhnlichen
Acetons in die photographische Praxis zur Folge, welches
sehr gute Resultate bei der Entwicklung mit Pyrogallol
liefert. Einige Zeit später zeigten dieselben Autoren, daß die
Alkalien ebenfalls durch das Formaldehyd ersetzt werden
können, so wie man dies im Handel vorfindet, d. h. in der
Form einer Lösung dieses Gases in Methylalkohol8). Allein
die Anwendung der letzteren Substanz hat sich noch ver-
allgemeinert, zunächst weil der Gehalt an Formaldehyd nicht
konstant ist und dann, weil der einzige praktisch verwend-
1) Nach „Bull, de la Soc. franc. de Phot.“ 1903, S. 412.
2) „Bull, de la Soc. franc. de Phot.“ 1896.
3) Ebenda, 1897.
Amidogruppe, so ist die entwickelnde Eigenschaft ohne Alkali,
besonders im letzteren Falle, zu schwach, um praktisch ver-
wendet zu werden.
3. Die reduzierende Kraft findet sich bedeutend verstärkt
in dem Falle, da die entwickelnde Funktion zweimal vor-
handen ist, wenn diese zwei Amidogruppen enthält. Dann
kann der Entwickler ohne Alkali praktisch verwendet werden.
4. Die reduzierende Kraft wird gleichfalls erhöhen, wenn
auch schwächer als in dem vorhergehenden Fall, wenn die
basische Funktion des Entwicklers durch die Hydroxyle eine
Verbindung von phenolartigem Charakter, die selbstent-
wickelnde Eigenschaften hat, in eine salzartige Verbindung
übergeführt wird. Der Entwickler ist dann gleichfalls ohne
Alkali praktisch verwendbar.
5. Die salzartigen Verbindungen der basischen Funktionen
eines Entwicklers mit hydroxylierten Phenolen, die keine ent-
wickelnden Eigenschaften besitzen, oder auch von hydroxy-
lierten Phenolen mit aromatischen Aminen, die keine ent-
wickelnde Funktion enthalten, liefern in keinem Falle
Verbindungen, die ohne Zusatz von Alkali praktisch als Ent-
wickler verwendet werden können.
Der Ersatz der Alkalien durch Ketone
und Aldehyde in den photographischen Entwicklern.
Von Leopold Lobei1).
Der Ersatz der Alkalien in den photographischen Ent-
wicklern durch organische Verbindungen ist zum ersten Male
von den Gebrüdern Lumiere und Seyewetz gewürdigt
worden. Ihr erster Versuch über diesen Gegenstand2 3) hatte
die Einführung des Dimethylketons oder des gewöhnlichen
Acetons in die photographische Praxis zur Folge, welches
sehr gute Resultate bei der Entwicklung mit Pyrogallol
liefert. Einige Zeit später zeigten dieselben Autoren, daß die
Alkalien ebenfalls durch das Formaldehyd ersetzt werden
können, so wie man dies im Handel vorfindet, d. h. in der
Form einer Lösung dieses Gases in Methylalkohol8). Allein
die Anwendung der letzteren Substanz hat sich noch ver-
allgemeinert, zunächst weil der Gehalt an Formaldehyd nicht
konstant ist und dann, weil der einzige praktisch verwend-
1) Nach „Bull, de la Soc. franc. de Phot.“ 1903, S. 412.
2) „Bull, de la Soc. franc. de Phot.“ 1896.
3) Ebenda, 1897.