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Original-Beiträge
DOI Artikel:Pfaundler von Hadermur, Leopold: Ueber die Zenkerschen Streifen in nach Lippmanns Verfahren hergestellten Photographieen sich überdeckender Spektra und ihre Bedeutung für die Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens bei gemischen Farben
DOI Artikel:Stift, Anton; Strohmer, Friedrich: Ueber den Einfluß der Lichtfarbe auf das Wachstum der Zuckerrübe
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0247
Der Einfluß der Liclitfarbe auf das Wachstum der Zuckerrübe. 233
schäften in der Färbung des Himmels, der Pflanzen u. s. w.
sicherlich Mischfarben der verschiedensten Art Vorkommen,
deren Bestandteile sich auf der Li pp m an n sehen Platte
gegenseitig mehr oder weniger stark auslöschen, so begreift
man, daß von einer getreuen Farbenwiedergabe nicht die
Rede sein kann.
Das Lippmannsche Verfahren ist demnach nicht
allein wegen seiner unsicheren und schwierigen Handhabung,
sondern vor allem wegen des Versagens seiner theo-
retischen Grundlage nicht als eine vollkommene
Lösung des Problems der Farbenphö tographie an-
zuerkennen. Wenn trotzdem unter den Händen geschickter
Experimentatoren einzelne gelungene Bilder zu stände kommen,
so erklärt sich das wohl dadurch, daß entweder annähernd
homogene Farben zur Wirkung gelangen (wie bei lebhaft
gefärbten Vögeln, Blumen, bemalten Vasen u. s. w.) oder daß
die Mischfarben in solcher Abwechslung und Mannigfaltigkeit
am Objekt Vorkommen, daß die Auslöschungen der Farben
nirgends kompakt auftreten, sondern sich wie ein Schleier
auf das ganze Bild verteilen. Dies dürfte bei Landschafts-
aufnähmen zutreffeu, welche im allgemeinen matt gefärbt er-
scheinen.
Das Lippmannsche Verfahren wird deshalb wohl immer
das bleiben, was es bisher war: ein überaus reizendes und
höchst interessantes physikalisches Experiment.
Lieber den Einfluß der Lichtfarbe auf das Wachstum
der Zuckerrübe.
Von k. k. Regierungsrat Friedrich Strohmer und A. Stift
in Wien.
Die Untersuchungen wurden von der Anschauung aus-
gehend aufgenommen, daß die Kultur einer Nutzpflanze nur
dann ihre höchste ökonomische Ausgestaltung erfahren kann,
wenn alle ihre Lebensbedingungen allseitig und bis ins Detail
wissenschaftlich erforscht sind, bezüglich der Zuckerrübe je-
doch, trotzdem sich diese Pflanze in neuerer Zeit eines aus-
gedehnten und eingehenden physiologischen Studiums erfreut,
in Bezug auf den Einfluß der Lichtfarbe auf das Wachstum
nur wenig aufklärende Versuche vorliegen oder bekannt ge-
worden sind. Zu diesem Zwecke wurden aus bestimmten
Gründen die heranwachsenden und bereits kräftig entwickel-
ten Rübenpflanzen auf bestimmten Parzellen vom i. August
an einer verschiedenen Belichtung unterworfen, und zwar
schäften in der Färbung des Himmels, der Pflanzen u. s. w.
sicherlich Mischfarben der verschiedensten Art Vorkommen,
deren Bestandteile sich auf der Li pp m an n sehen Platte
gegenseitig mehr oder weniger stark auslöschen, so begreift
man, daß von einer getreuen Farbenwiedergabe nicht die
Rede sein kann.
Das Lippmannsche Verfahren ist demnach nicht
allein wegen seiner unsicheren und schwierigen Handhabung,
sondern vor allem wegen des Versagens seiner theo-
retischen Grundlage nicht als eine vollkommene
Lösung des Problems der Farbenphö tographie an-
zuerkennen. Wenn trotzdem unter den Händen geschickter
Experimentatoren einzelne gelungene Bilder zu stände kommen,
so erklärt sich das wohl dadurch, daß entweder annähernd
homogene Farben zur Wirkung gelangen (wie bei lebhaft
gefärbten Vögeln, Blumen, bemalten Vasen u. s. w.) oder daß
die Mischfarben in solcher Abwechslung und Mannigfaltigkeit
am Objekt Vorkommen, daß die Auslöschungen der Farben
nirgends kompakt auftreten, sondern sich wie ein Schleier
auf das ganze Bild verteilen. Dies dürfte bei Landschafts-
aufnähmen zutreffeu, welche im allgemeinen matt gefärbt er-
scheinen.
Das Lippmannsche Verfahren wird deshalb wohl immer
das bleiben, was es bisher war: ein überaus reizendes und
höchst interessantes physikalisches Experiment.
Lieber den Einfluß der Lichtfarbe auf das Wachstum
der Zuckerrübe.
Von k. k. Regierungsrat Friedrich Strohmer und A. Stift
in Wien.
Die Untersuchungen wurden von der Anschauung aus-
gehend aufgenommen, daß die Kultur einer Nutzpflanze nur
dann ihre höchste ökonomische Ausgestaltung erfahren kann,
wenn alle ihre Lebensbedingungen allseitig und bis ins Detail
wissenschaftlich erforscht sind, bezüglich der Zuckerrübe je-
doch, trotzdem sich diese Pflanze in neuerer Zeit eines aus-
gedehnten und eingehenden physiologischen Studiums erfreut,
in Bezug auf den Einfluß der Lichtfarbe auf das Wachstum
nur wenig aufklärende Versuche vorliegen oder bekannt ge-
worden sind. Zu diesem Zwecke wurden aus bestimmten
Gründen die heranwachsenden und bereits kräftig entwickel-
ten Rübenpflanzen auf bestimmten Parzellen vom i. August
an einer verschiedenen Belichtung unterworfen, und zwar