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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Blochmann, Richard Hermann: Die Entstehung des Lichthofes und seine Vermeidung durch Isolarplatten
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Quincke, Georg: Bildung von Schaumwänden, Beugungsgittern und Perlmutterfarben durch Belichtung von Leimchromat, Bromsilbergelatine, Kieselsäure, Eiweiß u. s. w.: eine neue Wirkung des Lichtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0238

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224 Bildung von Schaumwänden, Beugungsgittern u. s. w.
tungslinse photographiert und ein Uebergreifen der beiden
leuchtenden Flächenteile über den undurchsichtigen Halm
feststellt. Ein solcher Versuch kann natürlich nichts beweisen,
da die übrigen Ursachen für die Lichthofbildung zum
größeren Teil nicht ausgeschlossen waren und man mithin
nicht entscheiden konnte, auf Kosten welcher Ursachen die
Verschmälerung des Strohhalmbildes zu setzen ist.
Welche Konsequenzen soll man nun aus den
erläuterten Tatsachen ziehen?
Erstens soll man allzu große Kontraste in der Beleuchtung
auch bei Anwendung der besten „lichthoffreien“ oder dergl.
Platten vermeiden, und zum andern soll man sich klar darüber
sein, daß vom Plattenfabrikanten allein dem durch Rück-
strahlung entstehenden Lichthof vorgebeugt werden kann, der
allerdings den Hauptanteil an der ganzen Erscheinung hat.

Bildung von Schaumwänden, Beugungsgittern
und Perlmutterfarben durch Belichtung von Leimchromat,
Bromsiibergelatine, Kieselsäure, Eiweiß u. s. w. — Eine
neue Wirkung des Lichtes.
Von Prof. Dr. G. Ouincke in Heidelberg.
(Auszug aus „ Ann. d. Phys.“ n, iioo-—1120, 1903; 13, 65 — 99,
2x7 — 238, 1904.)
Was s er arm e und wasserreiche Colloidlösungen
mit Oberflächenspannung an der gemeinsamen
Grenze. Schaumwände. Sprünge. Beim Eintrocknen
wässriger Lösungen eines Colloids — Kieselsäure, Leim,
Eiweiß u. s. w. — bildet sich eine wasserarme, klebrige, öl-
artige Colloidlösung A und eine wasserreiche, weniger klebrige
Colloidlösung B. Die gemeinsame Grenzfläche beider Flüssig-
keiten A und B hat das Bestreben, möglichst klein zu werden,
zeigt Oberflächenspannung, wie die Grenzfläche von Oel und
Wasser. Wie in heterogenen Flüssigkeiten sind Salze und
andere Substanzen in der wasserarmen Lösung A und der
wasserreichen Lösung B desselben Colloids verschieden löslich.
Die Haloidsalze des Silbers und die Chromate der Alkalien
sind in wasserarmer Leimlösung A leichter löslich, als in wasser-
reicher Leimlösung B.
Eine wässrige Colloidlösung trocknet auf Quecksilber zu
einer dünnen Lamelle mit Randfalten ein, indem sich im
 
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