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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Neuhauss, Richard: Ausbleichverfahren
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Abegg, Richard: Zur Frage nach der Wirkung der Bromide auf die Entwickler
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0079

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Die Wirkung der Bromide auf die Entwickler.

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lieren schon im Dunkeln ihre Farbe, wenn man sie mit
wässriger Gelatinelösung ansetzt, der geringe Mengen von
Ammoniumpersulfat beigemischt sind. Ueberzieht man Milch-
glasplatten mit einem solchen Gemisch, wäscht nach dem
Trocknen das in der Schicht noch vorhandene Ammonium-
persulfat aus und belichtet die noch feuchte Platte, so
regeneriert sich der Farbstoff, und zwar am kräftigsten in
einem Lichte, dessen Farbe komplementär ist dem zu bildenden
Farbstoffe. Belichtet man eine solche Platte in trockenem
Zustande, so bildet sich kein Farbstoff, die Bildung tritt aber
sofort ein, wenn man die Platte nach der Belichtung in lau-
warmem Wasser badet. Die Farbenbildung ist am kräftigsten
dort, wo Licht eingewirkt hat, dessen Farbe dem zu bildenden
Farbstoffe komplementär ist. Wir haben es hier mit den An-
fängen eines Farbenbildungsverfahrens zu tun.

Zur Frage nach der Wirkung der Bromide auf die
Entwickler.
Von Prof. Dr. R. Abegg in Breslau.
In der schönen Neuauflage des III. Teiles seines großen
Handbuches (Verlag von Wilhelm Knapp, Halle a. S. 1903.
5. Aufl., S. 823) erklärt der verehrte Verfasser dieses „Jahr-
buchs “, daß die Frage nach der Wirkung der Bromide auf
die Entwicklung trotz einer Hypothese von mir noch offen
sei. Ich möchte hieran anknüpfen, um die Frage nochmals
in möglichst allgemeinverständlicher Weise zu besprechen und
zugleich einen scheinbaren Gegensatz von Meinungen aus der
Literatur zu beseitigen, an dem ich anscheinend durch eine
frühere mißverständliche Ausdrucksweise schuld geworden bin.
Soviel auch sonst die physikalische Chemie noch zu tun
hat, um die photographischen Prozesse verstehen zu lehren,
so beherrscht sie meiner Ansicht nach das vorliegende Problem
ohne Rest, und zwar gebührt das Verdienst der theoretischen
Erklärung G. Bredig (dieses „Jahrbuch“ für 1895, S. 21),
sowie R. Luther, der in seinen „Chemischen Vorgängen“
(Encyklopädie der Photographie“ 1899, Heft 36, Verlag von
Wilhelm Knapp, Halle a. S.) S. 35ff. die Sachlage in sehr
leichtverständlicher Weise entwickelt hat. Um seine Darlegung
zu reproduzieren, diene folgendes:
Bei jedem Entwicklungsvorgang treten zwei einander
bedingende Vorgänge ein:

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