DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:Müller, Wilhelm: Neuheiten aus Lechners Fabrik photographischer Apparate und Utensilien
DOI Artikel:Blochmann, Richard Hermann: Die Entstehung des Lichthofes und seine Vermeidung durch Isolarplatten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0231
Die Entstehung des Lichthofes u. s. w.
217
Die Films sind dieselben wie für den Pocket-Kodak, also
überall erhältlich., so daß man die dem Apparate bisher an-
gefügte Wechselkassette mit Vorteil durch diese Neukonstruk-
tion ersetzen kann.
Die Entstehung des Lichthofes und seine Vermeidung
durch Isoiarplatten.
Von Dr. Richard Blochmann in Berlin.
Unter der Bezeichnung „Lichthof“ faßt man gemeinhin
eine ganze Reihe von Folge-Erscheinungen verschiedener Ur-
sachen zusammen. Sie machen sich im fertigen photographi-
schen Bilde alle in der gleichen Weise störend bemerkbar, in-
dem sie die Grenzen solcher Bildgegenstände, die größere
Helligkeitskontraste auf weisen, unscharf erscheinen'lassen, ja
sogar bis zum völligen Verschwinden bringen. Andere Be-
zeichnungen, wie Lichtausbreitung, Ueberstrahlung u. s. w.
drücken nur einen Teil der Erscheinung aus, die sich ver-
hältnismäßig kompliziert darstellt, wenn man sämtliche Ur-
sachen derselben verfolgt. Da sich dieser Lichthof namentlich
bei Innenaufnahmen gegen hellere Fenster, vielfach aber auch
bei Landschaftsaufnahmen in außerordentlich aufdringlicher
Weise die Bildschärfe beeinträchtigend bemerkbar macht, so
ist er lange beobachtet worden; man hat die Erscheinung
studiert und auf Grund der gesammelten Erfahrungen Ab-
hilfe zu schaffen versucht.
Auch im photochemischen Laboratorium der Aktien-
gesellschaft für Anilinfabrikation zu Berlin sind .derartige
Studien seit längerer Zeit betrieben worden. Ihre Ergebnisse
sollen im Zusammenhang mit den auch von anderen Seiten
festgestellten Tatsachen in den nachfolgenden Abschnitten
dargelegt werden.
Um die Erscheinung in ihrem ganzen Umfange verständ-
lich zu machen, erinnern wir uns zunächst, daß 1. das ge-
wöhnlich als weiß bezeichnete Sonnenlicht sich aus einer
ganzen Reihe von Lichtgattungen verschiedener Brechbarkeit
zusammensetzt: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo,Violett,
Ultraviolett; 2. nicht alle photographisch wirksamen Strahlen
sichtbar sind; 3. der Lichtstrahl bei seinem Uebergange aus
einem in ein optisch anderes Medium Brechung und Reflexion
erleidet; 4. im lufterfüllten Raum es keinen absoluten, d. h.
lichtfreien Schatten gibt. Verfolgen wir unter Beobachtung
dieser bekannten Tatsachen theoretisch die Strahlen einer
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Die Films sind dieselben wie für den Pocket-Kodak, also
überall erhältlich., so daß man die dem Apparate bisher an-
gefügte Wechselkassette mit Vorteil durch diese Neukonstruk-
tion ersetzen kann.
Die Entstehung des Lichthofes und seine Vermeidung
durch Isoiarplatten.
Von Dr. Richard Blochmann in Berlin.
Unter der Bezeichnung „Lichthof“ faßt man gemeinhin
eine ganze Reihe von Folge-Erscheinungen verschiedener Ur-
sachen zusammen. Sie machen sich im fertigen photographi-
schen Bilde alle in der gleichen Weise störend bemerkbar, in-
dem sie die Grenzen solcher Bildgegenstände, die größere
Helligkeitskontraste auf weisen, unscharf erscheinen'lassen, ja
sogar bis zum völligen Verschwinden bringen. Andere Be-
zeichnungen, wie Lichtausbreitung, Ueberstrahlung u. s. w.
drücken nur einen Teil der Erscheinung aus, die sich ver-
hältnismäßig kompliziert darstellt, wenn man sämtliche Ur-
sachen derselben verfolgt. Da sich dieser Lichthof namentlich
bei Innenaufnahmen gegen hellere Fenster, vielfach aber auch
bei Landschaftsaufnahmen in außerordentlich aufdringlicher
Weise die Bildschärfe beeinträchtigend bemerkbar macht, so
ist er lange beobachtet worden; man hat die Erscheinung
studiert und auf Grund der gesammelten Erfahrungen Ab-
hilfe zu schaffen versucht.
Auch im photochemischen Laboratorium der Aktien-
gesellschaft für Anilinfabrikation zu Berlin sind .derartige
Studien seit längerer Zeit betrieben worden. Ihre Ergebnisse
sollen im Zusammenhang mit den auch von anderen Seiten
festgestellten Tatsachen in den nachfolgenden Abschnitten
dargelegt werden.
Um die Erscheinung in ihrem ganzen Umfange verständ-
lich zu machen, erinnern wir uns zunächst, daß 1. das ge-
wöhnlich als weiß bezeichnete Sonnenlicht sich aus einer
ganzen Reihe von Lichtgattungen verschiedener Brechbarkeit
zusammensetzt: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo,Violett,
Ultraviolett; 2. nicht alle photographisch wirksamen Strahlen
sichtbar sind; 3. der Lichtstrahl bei seinem Uebergange aus
einem in ein optisch anderes Medium Brechung und Reflexion
erleidet; 4. im lufterfüllten Raum es keinen absoluten, d. h.
lichtfreien Schatten gibt. Verfolgen wir unter Beobachtung
dieser bekannten Tatsachen theoretisch die Strahlen einer